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Hans-Joachim Berg, stellvertretender Landesvorsitzender (links) und der Spitzenkandidat der Berliner AfD, Georg Pazderski.

© imago/Metodi Popow

Bezirkspolitik in Berlin: AfD behauptet, es gebe Gespräche mit der CDU

Laut Georg Pazderski, Landesschef der AfD in Berlin, gibt es auf Bezirksebene zwischen AfD und CDU Bereitschaft zur Zusammenarbeit. In welchen Bezirken, wollte er nicht sagen.

Von Ronja Ringelstein

Keine der Berliner Parteien hat bislang signalisiert, dass für sie die Alternative für Deutschland (AfD) als politischer Partner infrage komme. Jetzt behauptet der Landesvorsitzende der AfD, Georg Pazderski, dass es sehr wohl Gespräche gegeben habe. Mit der CDU, auf Bezirksebene.

Erst am Freitagmorgen hatte sich Innensenator Frank Henkel (CDU) klar positioniert und jegliche Partnerschaft ausgeschlossen, am Nachmittag aber sagte Pazderski: „Auf Bezirksebene signalisieren einige CDU-Politiker eine Bereitschaft zur Zusammenarbeit.“ Einen Zusammenschluss, um einen gemeinsamen Bezirksbürgermeister zu stellen, schloss Pazderski derzeit aber aus. „Solche Absprachen hat es noch nicht gegeben. Aber das jetzt sind die Anfänge. Man ist nicht abgeneigt, in manchen Themen zusammenzuarbeiten.“ Dies sei auf beiden Seiten zu erkennen. Auf Landesebene habe es allerdings noch keine Gespräche gegeben.

Um welche Bezirke es sich handelt, wollte Pazderski nicht sagen. Damit würde man die entsprechenden CDU-Mitglieder an den Pranger stellen, gerade wenn man höre, wie Henkel über die AfD spreche. Dem „Morgenmagazin“ sagte Henkel: „Wer an seiner Spitze Rassisten hat, wer formuliert, dass man an der Grenze auf Kinder schießen soll, kann kein Partner für die Union sein.“

AfD-Vorsitz Zehlendorf: "Verbindungen reißen nicht einfach ab"

Als einer der Bezirke, die Pazderski meinte, kommt Steglitz-Zehlendorf in Betracht. „Die Verbindungen zu früheren Parteikollegen reißen nicht einfach ab. Man tauscht sich noch regelmäßig aus“, sagt der stellvertretende AfD-Landesvorsitzende und Bezirksvorsitzende in Steglitz-Zehlendorf, Hans-Joachim Berg. Er war fast 40 Jahre CDU-Mitglied. Er wolle keine Details nennen, aber er könne sagen: „Auf Bundesebene führt die Union einen Ausgrenzungskampf gegen die AfD, und je weiter sie nach unten kommen, desto enger ist der Schulterschluss.“

Justizsenator Thomas Heilmann, Kreisvorsitzender der CDU in Steglitz-Zehlendorf, wies dies zurück: „Mit der AfD gibt es keinen Austausch und keinen Kontakt. Ich schließe absolut aus, dass es nach der Wahl eine Zusammenarbeit gibt.“ Das sagte auch der stellvertretende Vorsitzende, Stephan Standfuß. "Es gibt keinen Kontakt zur AfD. Wenn es ihn gäbe, würde ich das wissen", sagte Standfuß. Frank Henkel hatte diese Woche ein Burka-Verbot und das Ende der doppelten Staatsbürgerschaft gefordert. Hans-Joachim Berg betonte, dass die CDU keine Partei finden werde außer der AfD, die dies mittragen würde. Er schloss eine Koalition mit der CDU nicht aus, darum buhlen wolle man aber nicht.

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