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Im Jüdischen Museum wird der Preis für Verständigung und Toleranz verliehen.

© Kai-Uwe Heinrich

Jüdisches Museum Berlin: Preis für Verständigung und Toleranz für zwei Holocaust-Zeitzeuginnen

Das Jüdische Museum ehrt zwei Schwestern mit dem renommierten Preis für Verständigung und Toleranz. Daniel Barenboim hält eine Laudatio. Auch ein Unternehmer erhält den Preis.

Zwei Zeitzeuginnen und ein Unternehmer bekommen am Samstagabend den renommierten Preis für Verständigung und Toleranz im Jüdischen Museum. Daniel Barenboim will die Laudatio halten auf die Schwestern Renate Lasker-Harpprecht und Anita Lasker-Wallfisch. Geboren wurden sie 1924 und 1925 in eine bürgerliche jüdische Familie in Breslau.

Der Vater war Rechtsanwalt, die Mutter Violinistin. Beide Eltern wurden von den Nazis ermordet. Vergeblich versuchten die Schwestern mit gefälschten Pässen zu fliehen. Sie wurden nach Auschwitz deportiert, wo Anita als Cellistin ins Lagerorchester aufgenommen wurde und so auch ihrer Schwester helfen konnte zu überleben. In Bergen-Belsen erlebten sie die Befreiung und mussten dann noch ein Jahr warten, bis sie nach England gehen konnten. Dort wurde Anita Lasker Gründungsmitglied des English Chamber Orchestra. Ihre Schwester arbeitete als Journalistin, erst für die BBC, später auch für den WDR und das ZDF.

Daniel Barenboim hält die Laudatio auf zwei Schwestern, die den Holocaust überlebten.
Daniel Barenboim hält die Laudatio auf zwei Schwestern, die den Holocaust überlebten.

© Mike Wolff

Frühere Preisträger waren unter anderem Johannes Rau und Richard von Weizsäcker

Der Physiker und Manager Henning Kagermann wird die Laudatio auf den Unternehmer Hasso Plattner halten. Der Mitbegründer des Software-Unternehmens SAP fördert mit seiner Stiftung unter anderem Projekte an den Universitäten Potsdam, Kapstadt und Stanford. Außerdem übernahm die Stiftung die Kosten für ein Benefizkonzert in Südafrika, mit dem die Nelson-Mandela-Stiftung bei ihrem Kampf gegen Aids unterstützt werden sollte. Vor drei Jahren trat Hasso Plattner der Initiative „The Giving Pledge“ bei, deren Mitglieder versprechen, die Hälfte ihres Vermögens für wohltätige Zwecke zu spenden.

Der Direktor des Jüdischen Museums, Peter Schäfer, wird die Preise überreichen. Erwartet werden viele prominente Gäste, darunter Staatsministerin Monika Grütters, Christina Rau vom Kuratorium der ZEIT-Stiftung, Staatssekretär David Gill, der Regierende Bürgermeister Michael Müller und der britische Botschafter Sir Sebastian Wood. Frühere Preisträger waren unter anderem die ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau und Richard von Weizsäcker.

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