zum Hauptinhalt
Viele Russen werfen den Behörden vor, die Flut zu lange ignoriert zu haben.

© AFP/ANDREY BORODULIN

Putin ruft zum Verlassen der Häuser auf: Fast 18.000 Häuser in Russland unter Wasser

Seit Wochen kämpfen Menschen in Teilen Russlands gegen das Hochwasser. Doch einigen Regionen steht das Schlimmste erst noch bevor.

| Update:

In der verheerenden Frühjahrsflut in Russland haben nach Zählung der Behörden am Donnerstag fast 18.000 Häuser unter Wasser gestanden. Seit dem Vortag seien weitere 1700 Häuser überschwemmt worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Tass.

Vor allem in den Gebieten Orenburg im Süden des Ural-Gebirges und im sibirischen Gebiet Kurgan breitete sich demnach die Flut aus. In der gleichnamigen Gebietshauptstadt Kurgan schwoll der Fluss Tobol binnen eines Tages um fast anderthalb Meter an. Der zuständige Katastrophenschutzminister Alexander Kurenkow erstattete am Mittwochabend erneut Bericht bei Präsident Wladimir Putin. Demnach müsse im Gebiet Kurgan mit einem historischen Höchststand der Flut gerechnet werden.

Besorgniserregend sei die Lage auch im sibirischen Gebiet Tjumen, sagte der Minister. Dort steige der Wasserstand der Flüsse Tobol und Ischim rasch an, sodass 94 Ortschaften mit 34.000 Einwohnern überschwemmt zu werden drohten. Etwa 1500 Menschen wurden am Donnerstag im Gebiet Tjumen aus bedrohten Gebieten in Sicherheit gebracht.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Angesichts der Überschwemmungenhat der russische Präsident Wladimir Putin die Anwohner betroffener Regionen aufgerufen, den Appellen der Behörden zur Evakuierung zu folgen.

Die Menschen hätten Angst um ihr Eigentum und ihre Häuser, sagte der russische Präsident am Mittwoch während einer im Fernsehen übertragenen Videokonferenz mit den Gouverneuren betroffener Regionen wie Kurgan, Tjumen und Orenburg.

„Wir müssen sie davon überzeugen, dass alles geschützt sein wird“, sagte Putin weiter. In der seit Tagen von Überflutungen betroffenen Region Orenburg sagten mehrere Anwohner der Nachrichtenagentur AFP, dass sie Plünderungen befürchteten.

In der besonders betroffenen Großstadt Kurgan, in der bereits mehrere Stadtteile unter Wasser stehen, riefen die Behörden im Onlinedienst Telegram die Bewohner zum Verlassen ihrer Häuser auf. „Gehen Sie weg! Warten Sie nicht, bis das Wasser an Ihr Haus herankommt“, hieß es in einem offiziellen Kanal im Onlinedienst Telegram.

Nach einem schneereichen Winter und viel Regen fällt das Frühjahrshochwasser in Teilen Russlands ungewöhnlich heftig aus. Zehntausende Menschen haben bereits ihr Hab und Gut verloren. Bewohner der betroffenen Regionen klagen, dass die Behörden die drohende Gefahr sehr lange ignoriert hätten. Schutzmaßnahmen seien zu spät ergriffen worden.

Im benachbarten zentralasiatischen Staat Kasachstan sind die Überschwemmungen ähnlich groß. Dort wurde aber früher mit der Evakuierung bedrohter Gebiete begonnen. Mehr als 100.000 Menschen wurden vor der Flut in Sicherheit gebracht. (dpa, AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false