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Polizei im Einsatz (Symbolbild).

© Patrick Pleul/dpa

Homophobe Gewalt in Neukölln: Mann in Frauenkleidern attackiert

Eine Gewaltattacke - weil er Frauenkleider trug. Am Dienstagabend ist in Neukölln ein Mann angegriffen und verletzt worden.

Wieder ein homofeindlicher Angriff in Berlin-Neukölln. Am Dienstagabend ist ein Mann, der in Frauenkleidern unterwegs war, auf offener Straße attackiert, geschlagen und – als er am Boden lag – mehrfach mit einem Pflasterstein beworfen worden. Zwei Männer sollen ihn gegen 21.45 Uhr in der Herthastraße angegriffen haben. Das teilte die Berliner Polizei am Mittwoch mit.

Der 25-Jährige und sein 26 Jahre alter Begleiter seien von den Angreifern angesprochen und zunächst bedrängt worden. Dann hätten die Täter sie mehrfach beleidigt und dann auf den 25-Jährigen in Frauenkleider eingeschlagen und eingetreten.

Als das Opfer bereits am Boden lag, sollen die Angreifer einen Kleinpflasterstein genommen und diesen mehrfach auf den Mann geworfen haben. Er wurde dabei verletzt. Eine Notärztin empfahl wegen seines psychischen Zustands, ihn über Nacht zur Beobachtung in einem Krankenhaus unterzubringen. Nun ermittelt der Staatsschutz der Polizei.

Die Zahl homofeindlicher Angriff ist in den vergangenen Jahren gestiegen - wobei es bei der Polizei nicht mehr Verfahren gibt. 2017 sind 164 Anzeigen erstattet, die bei der Polizei als Hassverbrechen gegen die sexuelle Identität registriert wurden. Das entspricht dem Niveau des Jahres 2016. Die meisten der von der Polizei registrierten Fälle ereigneten sich im Bezirk Mitte, dort waren es 43 Fällen, in Neukölln waren es 23 Fälle.

Das Ausmaß dürfte jedoch weitaus größer sein: Die Dunkelziffer bei der homophoben Gewalt liegt jedoch bei 80 bis 90 Prozent. Das schwul Anti-Gewalt-Projekt Maneo hat 2017 insgesamt 324 Übergriffe registriert – 2016 waren es noch 291. Es sind hier vor allem Körperverletzung, Raub und Beleidigungen.

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