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SERIE BERLINER Chronik: 6. März 1990

Weizsäcker schaltet sich in die Debatte über den Weg zur deutschen Einheit ein

JAHRE

EINHEIT

Der Regierende Bürgermeister Walter Momper und der neue Ost-Berliner Oberbürgermeister Christian Hartenhauer führen am Abend im Senatsgästehaus in Grunewald ein anderthalbstündiges Gespräch, das sich um die Vorbereitung der Einheit der Stadt dreht. Schon in den nächsten Tagen nehmen zwei Büros mit Bediensteten beider Seiten ihre Arbeit auf: die Leitstelle Rechtsangleichung mit Sitz in Ost-Berlin und die Leitstelle Verwaltungskooperation bei der Senatskanzlei im Rathaus Schöneberg. Zugleich tauschen das Senatspresseamt und die Pressestelle des Magistrats je einen Mitarbeiter aus. Nach der Wahl der Stadtverordnetenversammlung am 6. Mai soll eine gemischte Kommission beider Stadtparlamente gebildet werden.

Bundespräsident Richard von Weizsäcker (CDU) wendet sich im Interview mit der Zeitung „Financial Times“ gegen eine Festlegung Bonns auf den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik nach Artikel 23 des Grundgesetzes als einzig möglichen Weg und tadelt die Debatte hierüber. Es werde „zunächst vor allem in der DDR entschieden“, ob Artikel 23 der Weg zur Einheit sei. Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) hatte diesen Weg als „Königsweg“ bezeichnet. Möglich ist die Vereinigung auch nach Artikel 146 (verfassunggebende Versammlung). Viele in der DDR wollen keinen einfachen „Anschluss“. Gru

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