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Der Budesrat hat das Bußgeld für Schwarzfahrer von 40 auf 60 Euro angehoben.

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Update

60 statt 40 Euro Strafe: Schwarzfahren wird teurer

Das "erhöhte Beförderungsentgelt" für Schwarzfahrer steigt von 40 auf 60 Euro - und zwar voraussichtlich schon ab dem 1. Juli. Die S-Bahn begrüßt die Entscheidung, denn in Berlin gibt es im Bundesvergleich besonders viele Schwarzfahrer.

Schwarzfahren in Bussen und Bahnen wird teurer, zumindest, wenn man erwischt wird: Der Bundesrat billigte am Freitag eine Verordnung, mit der das sogenannte erhöhte Beförderungsentgelt von 40 auf 60 Euro angehoben wird. Zur Begründung hieß es, Preise, Löhne und Gehälter sowie die Beförderungstarife seien in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen. Es sei daher davon auszugehen, dass der bislang geltende Höchstbetrag Schwarzfahrer nicht mehr ausreichend davon abhält, ohne gültiges Ticket zu fahren. Die Länder hatten bereits im November 2014 einen entsprechenden Verordnungsentwurf beschlossen und der Bundesregierung zugeleitet. Die beschloss die Verordnung, die der Bundesrat nun billigte.

2014 erwischte die BVG 350.000 Schwarzfahrer

Ein Sprecher der Berliner S-Bahn sagte, das Unternehmen begrüße die Entscheidung "im Interesse unserer ehrlichen Fahrgäste". In Berlin liegt die Schwarzfahrerquote mit vier bis fünf Prozent deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 3,5 Prozent. Bereits im Mai 2014 kündigte die BVG erhöhte Kontrollen an,insgesamt wurden vergangenes Jahr bei der BVG rund 350.000 "erhöhte Beförderungsentgelte" angeordnet. Betroffen sind neben jenen, die wissentlich Schwarzfahren auch diejenigen, die sich einfach nur im Tarifdschungel nicht mehr zurechtgefunden haben und mit einem falschen Ticket unterwegs sind. Diese sogenannten Graufahrer können nur auf die Kulanz der Kontrolleure hoffen. Die BVG schätzt den wirtschaftlichen Schaden durch Schwarzfahrer auf rund 20 Millionen Euro.

Ein Problem für die Verkehrsunternehmen ist auch, dass viele der erwischten Passagiere ohne gültiges Ticket die Strafe nicht bezahlen - Ende Februar wartete das Unternehmen noch darauf, dass Forderungen in Höhe von insgesamt 7,5 Millionen Euro beglichen werden. Dennoch hat sie abzüglich aller Kosten in dem Jahr an Schwarzfahrern rund zwei Millionen Euro verdient. Und in Zukunft dürfte es noch einmal deutlich mehr werden.

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) forderte eine Erhöhung bereits seit Jahren. Der alte Satz wurde 2002 festgelegt und wurde seither nicht erhöht. Bisher entgingen den Nahverkehrsanbietern durch Schwarzfahrer rund 250 Millionen Euro im Jahr. Die Erhöhung tritt laut einer Information des VDV voraussichtlich am 1. Juli in Kraft.

(mit AFP)

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