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Die Bahnhofstraße soll die Gleise unterqueren.

© Deutsche Bahn AG / vectorvision

Ausbau Dresdner Bahn in Lichtenrade: Anwohner wollen vors Bundesverfassungsgericht ziehen

Fast 20 Jahre gehen die Auseinandersetzungen über den ebenerdigen Ausbau der Dresdner Bahn in Lichtenrade. Die Anwohner fordern einen Tunnel.

Der Saal im Gemeinschaftshaus Lichtenrade war am Montagabend rappelvoll. Schließlich ging es um den Kampf David gegen Goliath, wie es die Bürgerinitiative Dresdner Bahn formuliert hatte. David - das sind die Anwohner. Und Goliath ist für sie die Bahn AG, die für den Ausbau der Dresdner Bahn mit zwei weiteren Gleisen für den Fern- und Regionalverkehr die ebenerdige Variante durchgesetzt hat. Die Initiative hatte einen Tunnel gefordert. Die Auseinandersetzungen hatten fast 20 Jahre gedauert.

Noch hofft der Vorsitzende der Initiative, Klaus Roesler, dass nicht nur in der Bibel am Ende David gewinnt. Gegen das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts, das 2017 den ebenerdigen Bau zugelassen hat, der von bis zu fünf Meter hohen Lärmschutzwänden flankiert wird, habe man eine so genannte Anhörungsrüge eingereicht, sagte Roesler.

Habe diese keinen Erfolg, ziehe man vors Bundesverfassungsgericht. Die Bürgerinitiative sei notwendiger denn je, sagte der Vorsitzende. Man wolle nun die Anwohner bei Auseinandersetzungen mit der Bahn während des Baus unterstützen. Etwa bei Nachtarbeiten, bei Bauschäden oder Schadenersatzansprüchen.

Projektleiter Holger Ludewig musste viele Fragen beantworten. Nicht immer waren die Anwohner zufrieden mit dem, was sie hörten. So blieben Zweifel, ob es bei der Unterführung der Bahnhofstraße in Lichenrade tatsächlich gelingen wird, bei Starkregen das Wasser zurückzuhalten. Auch die Bedenken wegen des Baulärms konnte Ludewig nicht ganz ausräumen, selbst wenn auf der Westseite der Gleise gleich zu Beginn der Arbeiten zum großen Teil schon die Lärmschutzwand errichtet wird. Zudem will die Bahn mit mobilen Schutzwänden arbeiten – wie bereits früher am Ostkreuz.

Erklären konnte Ludewig, warum sich an der Säntisstraße noch nicht viel tut, obwohl diese seit Ende März gesperrt ist. Hier seien die Wasserbetriebe, die Leitungen verlegen müssten, in Verzug. Solche Arbeiten sind auch an anderen Stellen erforderlich. Erst danach kann der Bahnbau beginnen, der 2025 abgeschlossen sein soll. Über 600 Millionen Euro werden dann verbaut sein.

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