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Berlin: Aufenthaltsbefugnis: Frauen aus Srebrenica dürfen bleiben - Neue Regelung gilt für 60 schwer traumatisierte Frauen

Innensenator Eckart Werthebach hat zugestimmt, schwerst traumatisierten Frauen aus Srebrenica eine Aufenthaltsbefugnis zu erteilen, wenn diese für ihren Lebensunterhalt aufkommen können. Das teilte die Ausländerbeauftragte des Senats, Barbara John, zum fünften Jahrestag des serbischen Massakers in der damaligen UN-Schutzzone Srebrenica in Bosnien-Herzegowina mit.

Innensenator Eckart Werthebach hat zugestimmt, schwerst traumatisierten Frauen aus Srebrenica eine Aufenthaltsbefugnis zu erteilen, wenn diese für ihren Lebensunterhalt aufkommen können. Das teilte die Ausländerbeauftragte des Senats, Barbara John, zum fünften Jahrestag des serbischen Massakers in der damaligen UN-Schutzzone Srebrenica in Bosnien-Herzegowina mit. John hatte sich seit Monaten für ein Bleiberecht für die Gruppe von 50 - 60 Frauen aus dieser Region eingesetzt. Eine generelle Lösung für traumatisierte Bürgerkriegsflüchtlinge werde im Herbst auf der Innenministerkonferenz diskutiert, stellte Werthebach in Aussicht. Dies sei allerdings keine generelle Regelung. Eine Einzelfallprüfung werde auch bei diesen Frauen stattfinden.

Die meisten Frauen sind allein erziehende Mütter, die zum Teil auch keine anderen männlichen Familienangehörigen, wie Brüder oder Onkel, mehr haben. Ihnen wurde bisher die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit untersagt. Einen Tag vor der Erklärung von Frau John hatte Christina Rau im im Schloss Bellevue vier traumatisierte Frauen empfangen, von denen zwei als Repräsentantinnen der Bewegung "Mütter aus der Enklave Srebrenica und Zepa" aus Sarejevo gekommen waren. Die zwei anderen Frauen leben als Kriegsflüchtlinge seit 1995 in Berlin. Bei dem Treffen, das auf Initiative der Gesellschaft für bedrohte Völker zustande gekommen war, führte die Gattin des Bundespräsidenten mit ihnen ein vertrauliches Gespräch. An diesem Tag wussten die Frauen aus Berlin nichts von dieser Nachricht. "Ich bin sehr froh, weil diese Frauen nicht nur weinen und erzählen können. Sie müssen für ihre Kinder weiterleben", sagte gestern Zaime Mirvic-Rogge, die Vorsitzende des "Vereins der traumatisierten Frauen aus Bosnien und Herzogowina". Den beiden Frauen würde diese Regelung helfen.

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