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Berliner Bibliotheken: Ausleihen? Runterladen!

Das ist ab jetzt möglich bei den Berliner Bibliotheken: Bücher, Videos, Zeitschriften und Musik im Internet runterladen und auf dem Rechner lesen, hören oder schauen. Die Bindung an die Öffnungszeiten soll damit wegfallen - genauso wie die Gebühren für überzogene Fristen.

In Berlins öffentlichen Bibliotheken hält der Fortschritt Einzug. Ab sofort ist es für Nutzer mit Bibliotheksausweis möglich, digitale Medien im Internet auszuleihen. Etwa 4000 Inhalte – E-Books, Audios, E-Papers und Videos – stellt der Verbund Öffentlicher Bibliotheken (VÖBB) unter der Internetadresse www.voebb24.de zur Verfügung.

Was das für den Nutzer bedeutet, erläutert André Schmitz: „Sie können jetzt jederzeit von überall Medien ausleihen. Egal ob zu Hause oder in einem Café, rund um die Uhr, auch nachts“, so der Kulturstaatssekretär bei der Vorstellung des Projekts am Mittwoch. Im Moment stehen 4000 Inhalte zur Verfügung. Schwerpunktmäßig bestehen diese aus Lernangeboten, vor allem für Kinder und Jugendliche.  Aber auch den aktuellen "Spiegel" hat die Bibliothek.

Allerdings können die Titel nicht in unbegrenzter Anzahl ausgeliehen werden, sondern sind nur so häufig vorhanden, wie von den Verlagen Lizenzen erteilt wurden. Für den "Spiegel", von dem fünf Exemplare da sind, heißt das: Wer zuerst leiht, liest zuerst.

"Echte" Bibliothek bleibt erhalten

„Wir wollen das Angebot in Zukunft noch ausbauen“, sagt Karen Schmohl, die Leiterin des Projekts. So soll vor allem mehr Musik angeboten werden – die Verhandlungen mit Musikverlagen laufen laut Schmohl noch. Für Erwachsene soll es verstärkt Medien über Reisen und Fremdsprachen geben.

Die elektronische Bibliothek soll die „echte“ Bibliothek nicht ersetzen, sondern ergänzen, versichert Engelbrecht Boese, Leiter der Stadtbibliothek Tempelhof-Schöneberg. „Wir wollen uns damit ja nicht unser eigenes Grab schaufeln. Die Bibliothek ist und bleibt ein wichtiger Ort für die Bildung und Weiterbildung“, meint er. Während im Internet lediglich ein Teil der Ausleihe stattfinden werde, werde die Bibliothek ihre Attraktivität als Arbeits- und Leseplatz nicht verlieren.

Medien immer pünktlich zurück

Für Benutzer mit einem Windows-Betriebssystem gibt es nach Aussagen von Karen Schmohl keine Schwierigkeiten. Mac-Nutzer können allerdings bisher nur die E-Books und E-Papers herunterladen. „Im Moment arbeiten wir daran, dass auch Mac-User die Audios und Videos benutzen können“, sagt Schmohl. Auch die Ladegeschwindigkeit  soll in Zukunft noch verbessert werden, verspricht sie.

Das alte Problem mit der Ausleihfrist löst sich in diesem System technisch und damit wie von selbst. Die Dateien werden nach Ablauf der Frist einfach unbrauchbar, das heißt sie können dank so genanntem „Digital Rights Management“ nicht mehr geöffnet werden. Bekannt ist dieses Verfahren durch Online-Musikbörsen wie Napster oder iTunes.  So kann es nicht mehr passieren, dass ein Nutzer die Ausleihfrist überschreitet und  Gebühren zahlen muss.

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