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Stasi-Gedenkstätte: Ausstellung zeigt Alltag von DDR-Häftlingen

In ihrem neuen Informationszentrum zeigt die Gedenkstätte Hohenschönhausen erstmals Gegenstände aus dem Alltag von Häftlingen der Staatssicherheit in der DDR.

Berlin - "Die Objekte, die wir neben allgemeinen Informationen zur Haftanstalt präsentieren, haben alle ihre ganz eigene Geschichte. Sie eröffnen einen neuen unmittelbaren und daher bedrückenden Zugang zum Leben der ehemaligen Gefangenen", sagte der Direktor der Gedenkstätte, Hubertus Knabe, am Mittwoch bei der Eröffnung der neuen Schau.

In einem früheren Lagerraum können Besucher unter dem Titel "Inhaftiert in Hohenschönhausen - Zeugnisse politischer Verfolgung" anhand der Ausstellungsstücke nun Einzelschicksale von Häftlingen nachvollziehen. Dort gebe es etwa einen zu einem Feuerzeug umfunktionierten Rasierpinsel, Alltagsbekleidung der Häftlinge oder die Ausstattung des Wachpersonals zu sehen, sagte Knabe. Zudem informierten Wandtafeln über den Haftort, die Verhaftung oder die allgemeinen Haftbedingungen bei der Stasi.

Wie Knabe mitteilte, ist das neue Informationszentrum als Ergänzung zu den Führungen durch die Haftanstalt zu betrachten. Es sei zudem nur eine Übergangslösung. Voraussichtlich 2011 soll in der Gedenkstätte eine Dauerausstellung fertiggestellt werden. Eine Sprecherin der Gedenkstätte erläuterte, diese werde etwa 20 Mal so groß sein wie das heutige Informationszentrum. Die Zusammensetzung aus sachlichen Darstellungen und persönlich geprägten Erinnerungsgegenständen solle jedoch beibehalten werden. (tso/ddp)

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