Badesaison in Berlin: Ab Donnerstag sind alle Freibäder geöffnet

Kaum zu glauben beim Blick nach draußen, auf planschende Kinder, dürstende Wiesen und brennende Sonne, aber – schwitz! – jetzt wird tatsächlich das letzte Freibad der Berliner Bäderbetriebe in der Stadt eröffnet an diesem Donnerstag um 10 Uhr. Eine unfreiwillige Tradition: Die Spandauer sind die Letzten.
Dieses Freibad liegt in Staaken-West, also ganz am Stadtrand, der mal zur DDR gehörte. Die einen finden das Schwimmbad gemütlich/kompakt/unaufgeregt, die anderen nennen es „unser Sorgenkind“ (Bäderchef Andreas Scholz-Fleischmann). An andere Betreiber wie die DLRG darf es nicht abgegeben werden. Was das Bad bietet: „25-Meter-Becken, Nichtschwimmerbecken mit Kinderrutsche, Planschlandschaft mit Wasserpilz“, schreiben die Bäderbetriebe. Öffnungszeiten: täglich 10 bis 20 Uhr.

„Endlich öffnet eins der schönsten Sommerbäder!“

Zeit für einen Experten-Check. Keiner kennt das Freibad Staaken-West am Brunsbütteler Damm zwischen Ausfallstraße, Florida-Eis-Zentrale und stillgelegtem Krankenhaus so gut wie der Schwimmblog um Bianca Tchinda. Sie ist jene Schwimmerin, die 2018 die geheimnisvolle DDR-Geschichte des Freibads erforscht hat (auch dank der Hinweise der Tagesspiegel-Leserinnen im Spandau-Newsletter: „Ich erinnere mich, dass ich als Kind ...“).

Bloggerin Tchinda ist die Eröffnung am ersten Tag der Sommerferien natürlich nicht entgangen. Ihr Urteil: „Endlich öffnet eins der schönsten Sommerbäder!“ Denn: „super gepflegte Grünanlage.“ – „Kleine Duschen, aber supersaubere Sanitäranlagen.“ – „Das Tollste in diesem Sommerbad: der mit Hecken und einem kleinen Türchen abgetrennte Bereich für Familien mit Kindern. Es wird darauf geachtet, dass hier Ruhe vor Störern herrscht. Das liebevoll angelegte Planschbecken ist ein Highlight in diesem Bad.“

Der Haken: Am ersten Schultag, 19. August, ist das Sommerbad schon wieder geschlossen. Kai Wegner, CDU, schimpft: Das ist immer noch ein Sommerbad – und kein Sommerferienbad.