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Berlin: Banken-Bande gefasst

Polizei nahm vier Männer fest, die mindestens 15 Geldinstitute überfallen haben sollen

Auf einen Schlag hat die Polizei sämtliche Banküberfälle des letzten halben Jahres geklärt. In der Nacht zu Donnerstag wurden vier Männer kurz nacheinander in der Chausseestraße, in einem Imbiss an der Voltastraße und in einem Auto auf der Landsberger Allee vom SEK festgenommen. Die Bande soll bei mindestens 15 Überfällen eine sechsstellige Summe erbeutet haben. Am Mittwochabend hatten zwei der Täter versucht, Geld aus einer Bank in der Friedrichstraße zu erbeuten. Sie brachen die Tat jedoch ab. Chefermittler Manfred Schmandra geht davon aus, dass den Männern in den nächsten Tagen bei weiteren Vernehmungen noch mehr Taten nachgewiesen werden können.

Die beiden Haupttäter sind 37 und 26 Jahre alte Berliner; ein 18jähriger Bosnier und ein 19-jähriger Grieche wurden angelernt. Bei der Kripo hieß die Bande intern „FD 21“, weil ihr Kopf bei vielen Überfällen eine seltene Mütze mit diesem Aufdruck trug. Dem 37-jährigen Boss geschah auch der entscheidende Fehler: Im September 2003 drückte er einem Wachmann der Berliner Bank einen Gegenstand in die Hand und behauptete, das sei eine Bombe. Der Angestellte gab die „Bombe“ jedoch kurzerhand zurück, worauf der 37-Jährige verunsichert die Flucht ergriff. Dabei verlor er seine Maske. Und in dieser konnte die Spurensicherung die DNA des Trägers isolieren – und der Abgleich mit der BKA-Gendatenbank brachte den Treffer. Denn wegen eines Raubüberfalls kurz nach der Wende hatte der Mann im Gefängnis gesessen. Da ihm die Staatsanwaltschaft keine positive Prognose gestellt hatte, musste er Jahre nach der Haftentlassung eine Speichelprobe abgeben. Durch Telefonüberwachungen und Observationen wurden in den vergangenen Wochen die Komplizen ermittelt. Alle wurden einem Haftrichter vorgeführt.

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