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Berlin: Bankräuber vor Gericht: Luxusleben durch Raubüberfälle finanziert

Abel G. liebte teure Anzüge und ein luxuriöses Leben.

Abel G. liebte teure Anzüge und ein luxuriöses Leben. Weil er sich das mit regulärer Arbeit nicht in ausreichendem Maße finanzieren konnte, beging der Hilfsarbeiter Raubüberfälle. Seit Mittwoch muss sich der 39-Jährige wegen des Überfalls auf eine Postbankfiliale vor Gericht verantworten.

Die Staatsanwaltschaft, die den einschlägig vorbestraften Mann als Hangtäter einschätzt und Sicherungsverwahrung beantragen will, beschuldigt Abel G., im September 1997 gemeinsam mit einem gesondert verfolgten Mittäter die in einer Reichelt-Filiale gelegene Postbank in der Bernauer Straße überfallen zu haben. Während der mit einer Monster-Fratze maskierte Tatgenosse die Kunden mit einer Pumpgun in Schach hielt, zwang der mit einer Pistole bewaffnete Angeklagte eine Angestellte zur Herausgabe des Geldes. Beute:172.000 Mark.

"Ich habe es ja mit ehrlicher Arbeit versucht. Aber der Abteilungsleiter der Firma, der mir nach der Probezeit eine Gehaltserhöhung versprochen hatte, hielt sein Wort nicht", begründete Abel G. seinen Rückfall in kriminelle Verhaltensweisen. Zeitweilige Pläne, in Skandinavien ein neues Leben anzufangen, endeten ebenfalls jeweils mit Raubüberfällen. Nachem er zunächst in Norwegen zu einer Haftstrafe verurteilt worden war, wurde er nach Schweden ausgeliefert, wo man Abel G. mittlerweile ebenfalls wegen einschlägiger Delikte suchte.

Jetzt will er endlich ein neues Leben anfangen und hofft, dass er im Gefängnis eine Therapie machen kann, die es ihm erlaubt, ein gesetzestreues Leben zu führen. Die Chancen stehen nicht schlecht. Da die Aufklärung des Verbrechens ohne sein Geständnis schwierig geworden wäre, kommt Abel G. möglicherweise noch einmal ohne Sicherungsverwahrung davon. Das Urteil wird am kommenden Montag erwartet.

mura

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