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Der Berliner Rapper Bass Sultan Hengzt alias Fabio Cataldi.

© dpa

Update

Bass Sultan Hengzt: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Berliner Rapper

Gegen den Rapper "Bass Sultan Hengzt" wird anscheinend ermittelt. Ein Schriftzug auf dem neuen Cover des Musikers soll verfassungswidrig sein. Der Berliner verkündet das alles auf Facebook.

"Bass Sultan Hengzt" soll verfassungswidrige Kennzeichen im Cover-Design seines neuen Albums verwendet haben. Die Vorladung von der Polizei Berlin veröffentlichte der Berliner Rapper auf Facebook. "Bass Sultan Hengzt soll verfassungswidrig sein!! Kaum kündige ich ein neues "BASS SULTAN HENGZT" Album an, bekomme ich wieder Post! Mir egal! Album kommt jetzt erst recht!!!", schreibt der 32-Jährige unter ein Handy-Foto der Vorladung. Darin wird Fabio Cataldi, wie der Rapper mit bürgerlichem Namen heißt, aufgrund der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen vorgeladen. Er habe die Möglichkeit, sich im Rahmen der Ermittlungen zu äußern.

Der genau Termin, die Anschrift und der Bearbeiter der Polizei sind geschwärzt. Nicht jedoch die Telefonnummer des Sachbearbeiters. Dieser sei vier Wochen in Urlaub, sagte seine Vertretung im Polizeipräsidium Berlin dem Tagesspiegel. Man könne keine Angaben zu laufenden Ermittlungen geben. Die Pressestelle der Polizei gab ebenfalls keine Stellungname.

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Vermutlich geht es um die Illustration der Buchstaben im ersten Teil seines Künstlernamens, wie sie auf dem Cover abgedruckt sind - die SS in "Bass" erinnern an SS-Runen, ein Symbol des Nationalsozialismus. Der Abdruck steht unter Strafe. "Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich rechtes Gedankengut verurteile und mich davon distanziere. Ich hoffe, dass sich das bald aufklärt", sagte Bass Sultan Hengzt Bild.de.

Der Schriftzug auf dem Cover wurde von dem Künstler Daniel Josefsohn gemacht. "Ach, was soll das bitte? Ich bin doch Jude!", sagte der in Berlin lebende 53-Jährige dem Tagesspiegel. "Sollen sie doch ermitteln. Ich hab damit nichts zu tun!" Der Künstler ist für seine Gratwanderung von Provokation und Humor bekannt. Sein MTV-Plakat "Miststück" wurde ein bekanntes Motiv der 90er Jahre. Der Fotograf war von 2010 bis 2011 Kreativdirektor der Volksbühne Berlin.

Bereits die Rockgruppe "Kiss" war wegen der Verwendung von Nazi-Runen in den Schlagzeilen gewesen. Immer wieder war es zu Versuchen gekommen, das Kiss-Logo zu verbieten. Ermittlungsverfahren gegen die Plattenvertreiber wurden meistens wegen "Geringfügigkeit" eingestellt.

"Angesichts des laufenden Verfahrens, kann ich mich nicht näher dazu äußern", schreibt auch der Rapper auf Facebook in einem Beitrag vom 27. August. Ein weiteres Handy-Bild zeigt ihn vor dem Landeskriminalamt Berlin am Bayernring 44. "War gerade bei den Herren vom Staatsschutz! Fakt ist, jemand hat gewaltig was gegen den Namen Bass Sultan Hengzt", ist in dem Beitrag weiter zu lesen." Wieder betont Cataldi, dass sein neues Album trotzdem erscheinen wird. Dabei kann man das Album "Musik wegen Weibaz" bereits erhalten- auch die Version, die eventuell zensiert werden könnte. Cataldi meint vielleicht, er wolle sein Album nicht zurückziehen. Eine bessere Werbung kann es wohl nicht geben. Auf Facebook kündigten einige Fans des Musikers an, sich das Album auf jeden Fall besorgen zu wollen - bevor es zensiert wird.

Bereits ein anderes Cover-Design des selben Albums hatte nicht nur in der Hip-Hop-Szene für Aufsehen gesorgt. Auf einer Premiumversion von "Musik wegen Weibaz" sind zwei küssende Männer zu sehen - ein Novum in der Geschichte der Rap-Musik.

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