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Berlin: Beamter: Zoll überwachte Drogendeal

Im Prozess um den Schmuggel von rund 100 Kilogramm Kokain von Panama nach Bremerhaven für den Berliner Markt handelt es sich nach Ansicht der Verteidiger um ein von der Polizei initiiertes Verbrechen. „Das Geschäft hätte es ohne Polizei nicht gegeben“, sagte ein Verteidiger zu Beginn des zweiten Verhandlungstages vor dem Landgericht.

Im Prozess um den Schmuggel von rund 100 Kilogramm Kokain von Panama nach Bremerhaven für den Berliner Markt handelt es sich nach Ansicht der Verteidiger um ein von der Polizei initiiertes Verbrechen. „Das Geschäft hätte es ohne Polizei nicht gegeben“, sagte ein Verteidiger zu Beginn des zweiten Verhandlungstages vor dem Landgericht.

Erst der Hinweis einer Vertrauensperson aus Hannover an das Zollfahndungsamt habe die Ermittler im September 2009 auf Namik A. aufmerksam gemacht. Das bestätigte der zuständige Ermittlungsführer vom Zoll Berlin-Brandenburg gestern vor Gericht. Dieser V-Mann habe gesagt, dass A. in seinem türkischen Kulturverein in Charlottenburg mit Heroin handele. Dieser Anfangsverdacht habe sich aber nicht bestätigt. Daraufhin hätten sich Zoll und Polizei darauf verständigt, einen zweiten Spitzel auf Namik A. anzusetzen. Dieser V-Mann habe sich Namik A. gegenüber selbst als Drogenhändler ausgegeben und gesagt, er könne helfen, Lieferungen am Hafen von Bremerhaven am Zoll vorbeizuschmuggeln.

Zu dem Vorwurf der Verteidiger, die Polizei habe die Tat erst provoziert, sagte der Zollbeamte: „Er hätte sich doch nicht darauf einlassen müssen.“ Die Staatsanwaltschaft sagte, es habe sich „nicht um ein Polizeigeschäft, sondern um ein von der Polizei überwachtes Geschäft“ gehandelt. Am 18. August 2011 waren sechs Männer in Bremerhaven und Berlin verhaftet worden. Die Ermittler fanden 97,17 Kilogramm Kokain. Wiebke Ramm

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