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Berliner Ansichten: Doof bleibt doof

Andreas Conrad freut sich, dass manches so eintritt wie erwartet. Eine Gruppe junger Sachsen dürfte das anders sehen.

Die Zukunft ist planbar und tritt mit Sicherheit ein wie erwartet – jedenfalls in bestimmten Situationen. So war John McClane alias Bruce Willis in „Stirb langsam 3“ gezwungen, ein tiefschwarzes Viertel von New York aufzusuchen, nur bekleidet mit zwei Schrifttafeln, auf denen, na, sagen wir mal, wenig Freundliches über die schwarzen Bewohner der Gegend stand. Deren Reaktion war absehbar und trat exakt so ein wie erwartet. Nur ein Zufall rettete den wackeren Cop aus der prekären Lage. Eine erfundene Situation? Gewiss, aber die Realität sieht manchmal noch schräger aus – und ist dann erst recht absehbar. Diesmal ist es eine Reisegruppe aus Sachsen in Berlin, zumindest einige Mitglieder haben zu viel Promille im Blut, dazu fragwürdige politische Ansichten, die sie an exponiertem Ort für sich selbst dokumentieren möchten. Also postieren sie sich vor dem Reichstag, recken den rechten Arm, fotografieren sich gegenseitig. Auch in Sachsen dürfte angekommen sein, dass die Polizeidichte am Reichstag derzeit überdurchschnittlich hoch ist, aber das stört sie nicht, auch das Polizeiauto direkt daneben bleibt unbeachtet. Doch, die Zukunft ist manchmal absehbar.

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