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Spaßbad oder Kombibad. Die Berliner wollen laut einer Umfrage beides: Freizeitvergnügen und Sportschwimmen.

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Berliner Bäderbetriebe: Rot-Schwarz will nicht privat baden gehen

Die Parlamentarier warten auf das Konzept für 63 Berliner Bäder. Schon im Vorfeld wird viel spekuliert. Klar ist schon, dass die Halle in der Thomas-Mann-Straße in Prenzlauer Berg saniert wird. Und die Kombibäder Gropiusstadt und Spandau Süd werden wieder geöffnet.

Von Sabine Beikler

Noch liegt das Bäderkonzept gar nicht vor. Doch die Gerüchteküche brodelt: Welches Bad wird geschlossen, welches saniert, wo gibt es Neubauten? Das wurde auch am Freitag im Sportausschuss bei den Fragen der Parlamentarier deutlich. Immerhin steht fest, dass die Halle in der Thomas-Mann-Straße in Prenzlauer Berg ab 2015 für fünf Millionen Euro saniert wird. „Ende 2016 müsste die Halle wieder im Betrieb sei“, sagte Bäderchef Ole Bested Hensing im Ausschuss.

Die Bäderbetriebe suchen per Ausschreibung einen Betreiber für das geschlossene Kombibad Gropiusstadt und Spandau-Süd. Offenbar gibt es zwei Bewerber. Doch eine private Bewirtschaftung lehnt die Koalition ab. Die SPD-Fraktion fasste dazu auf ihrer Fraktionssitzung am Dienstag einen Beschluss. Der sportpolitische Sprecher der Fraktion, Dennis Buchner, sagte, alle öffentlichen Hallenbäder sollten mit Personal der Berliner Bäderbetriebe betrieben werden. Es sei „undenkbar“, dass das Bäderpersonal in Spandau-Süd zu anderen Konditionen als das in Spandau-Nord beschäftigt werde, sagte Fraktionschef Raed Saleh.

Kritik an einem privaten Betreiber äußerte am Freitag auch Sportpolitiker Peter Trapp (CDU). Die Mitarbeiterzahl der Bäderbetriebe sei von 2008 bis 2014 von 734 auf 768 gestiegen. Außerdem würden zurzeit 17 Leute mit Zeitverträgen bei den Bäderbetrieben arbeiten, neun Auszubildende stünden vor ihrem Abschluss. „Warum kann man diese Mitarbeiter nicht in Gropiusstadt und Spandau-Süd einsetzen“, fragte Trapp und forderte ein Personalentwicklungskonzept. An so einem Konzept sei man „dran“, sagte Annette Siering, im Vorstand für Personal und Finanzen verantwortlich. Auch Grünen-Sportpolitiker Martin Beck sagte, dass man einer Privatisierung von Bädern sehr skeptisch gegenüberstehe. „Wir wollen keine unterschiedlichen Beschäftigungstarife, sondern gleiche Arbeitsbedingungen“, sagte er.

Das Bäderkonzept soll im Juni vorliegen. Die Bäder-Betriebe betreiben 63 Bäder und schieben einen dauerhaften Fehlbetrag von 5,6 Millionen Euro vor sich her. Seit 2012 pumpt das Land jährlich 50 Millionen Euro in den Betrieb, davon werden 45 Millionen Euro durch den laufenden Betrieb aufgezehrt. Fünf Millionen Euro bleiben für Investitionen übrig. Bested Hensing ermittelte einen Sanierungsbedarf von über 300 Millionen Euro

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