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BERLINER Chronik: 10. April 1987

Vor 25 Jahren wurden Briefe von höchster Stelle aus beantwortet – oder auch nicht.

Der US-Botschafter bei der DDR, Francis Meehan, schreibt einen Brief an die Ost-Berliner Bürgerrechtler Rainer Eppelmann und Ralf Hirsch. Im Auftrag von US-Präsident Ronald Reagan versichert Meehan, die USA unterstützten „mit Nachdruck“ das Recht aller Berliner, sich in der gesamten Stadt zu bewegen und „unbehindert Kontakte mit anderen Bewohnern der Stadt“ zu pflegen. Amerika werde darin „fortfahren, die Beseitigung der Grenzen für solche Kontakte zu fördern“.

Pfarrer Eppelmann und Kirchenmitarbeiter Hirsch hatten in Briefen gefordert, „alle Relikte des Kalten Krieges zu beseitigen“. Unter anderem verlangten sie „verbesserte Besuchsmöglichkeiten für alle Berliner“, nach Lage der Dinge also vor allem eine Verbesserung für die Ost-Berliner. Ihre Schreiben richteten sie an die Regierungschefs der Westalliierten und beider deutscher Staaten sowie an den Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen und Ost-Berlins Oberbürgermeister Erhard Krack.

US-Präsident Reagan war nach Angaben der beiden Bürgerrechtler der Einzige, der ihnen eine schriftliche Antwort zukommen ließ. Die Britische Botschaft hingegen habe sich mündlich geäußert, ist zu erfahren. Brigitte Grunert

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