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BERLINER Chronik: 11. Juli 1987

Vor 25 Jahren berichteten wir über Zigarettenschmuggel im Westteil.

Der West-Berliner Zoll meldet eine erhebliche Zunahme des Zigarettenschmuggels im großen Stil. Danach wurden allein zwischen dem 1. und 9. Juli elf Schmuggler gefasst. Sie haben versucht, insgesamt 270 000 unversteuerte Zigaretten aus Ost-Berliner Intershops und besonderen Diplomatenläden in Koffern, Kartons und Sporttaschen nach West-Berlin zu bringen. Zollbeamte beschlagnahmten die Tabakwaren bei Kontrollen auf U-Bahn- und S-Bahnhöfen. Mehrere Personen wurden vorübergehend festgenommen.

Bundeskanzler Helmut Kohl appelliert an die West-Deutschen und West-Berliner, „Verwandte und Freunde aus der DDR offen aufzunehmen und damit ein Zeichen zu setzen für die Verbundenheit der Deutschen“. Anlass ist die steigende Zahl der Reisegenehmigungen zu Besuchen im Westen in „dringenden Familienangelegenheiten“ und die Kürzung der West-Geld-Beträge von höchstens 70 auf 15 DM, die DDR-Bürger bei der Ausreise mitnehmen dürfen. Jeder möge seine Gastfreundschaft durch Solidarität beweisen, eine Reise sei ja weder mit 15 noch mit 70 DM zu finanzieren, so Kohl. Brigitte Grunert

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