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Das neue Romanische Café im Hotel Waldorf-Astoria; im Sommer werden auch draußen Tische und Stühle aufgestellt.

© Mike Wolff

Berliner Luxushotel startet Literaturwettbewerb: Geschichten aus dem Kaffeehaus

An das berühmte einstige Romanische Café nahe der Gedächtniskirche erinnert in dem gleichnamigen Lokal des Hotels Waldorf-Astoria bisher nur wenig. Um das zu ändern, lädt man nun Schriftsteller ein, die sich mit dem Ort und seiner Umgebung beschäftigen sollen.

Mit seinem „Romanischen Café“ hat sich das Luxushotel Waldorf-Astoria im Charlottenburger Zoofenster-Turm einen großen Namen ins Haus geholt – das Original am heutigen Breitscheidplatz war in den 1920er Jahren ein berühmter Intellektuellen- und Künstlertreffpunkt mit Stammgästen wie Bertolt Brecht, Egon Erwin Kisch, Erich Maria Remarque, Billy Wilder, Else Lasker-Schüler oder Kurt Tucholsky. Erich Kästner schrieb vom „Wartesaal der Talente“, denn außer Prominenten kamen auch viele Künstler, die noch auf ihre Entdeckung hofften. Das Ende kam mit der Herrschaft der Nationalsozialisten, das Gebäude brannte bei einem Bombenangriff 1943 völlig aus.

Zeitunglesen im Romanischen Café. Nachkolorierte Zeichnung von 1930.
Zeitunglesen im Romanischen Café. Nachkolorierte Zeichnung von 1930.

© Abbildung: Ullstein

An die Tradition des berühmten Cafés will das im Januar eröffnete Hotel nun mit einem Literaturwettbewerb anknüpfen.

Für absolute Neulinge ist dieser Dichterwettstreit unter dem Motto „Beobachtungen im Romanischen Café“ allerdings nicht gedacht: Wer sich beteiligen möchte, muss bereits ein literarisches Werk veröffentlicht haben. Zwischen Juli und Oktober solle eine Kurzgeschichte mit bis zu 5000 Wörtern entstehen, für die „Geschehnisse in und um das Café beobachtet werden“, heißt es. Während ihrer Arbeit könnten die Schriftsteller „einige Angebote des Cafés kostenfrei nutzen“.

Bewerbungen sind noch bis Mitte Juni möglich, danach werden 15 Teilnehmer ausgewählt. Zur Jury, die Anfang Dezember auch den Sieger küren will, gehören Hoteldirektor Friedrich Niemann, der Moderator und Schriftsteller Jörg Thadeusz, Direktor Ulrich Schreiber vom Internationalen Literaturfestival Berlin, Fernsehmoderator Alfred Biolek sowie der Verleger, Kulturmanager und FU-Professor Klaus Siebenhaar.

Als Preis für den Gewinner gibt es einen Flug nach New York mit Übernachtung im Waldorf-Astoria-Stammhaus in Manhattan sowie eine eigene Lesung im Romanischen Café. Hinzu kommt ein Eintrag an der „Signature Wall“ des Berliner Hotels, wo sich prominente Gäste verewigen.

Alle Kurzgeschichten der 15 Wettbewerbsteilnehmer sollen später in einem Buch veröffentlicht werden.

- Bewerbungsunterlagen für den Wettbewerb können per E-Mail bestellt werden unter der Adresse anja.langensiepen@waldorfastoriaberlin.com und sind auch direkt im Hotelcafé an der Hardenbergstraße 28 erhältlich.

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