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Die Kinos füllen dennoch Schauspieler wie Matthias Schweighöfer...

© IMAGO/VISTAPRESS/VISTAPRESS/G. Chlebarov via www.imago-images.de

Berliner Polizei ermittelt gegen Wachsfigurenkabinett: Madame Tussauds täuscht Diebstahl von Schweighöfer-Figur vor

Das Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds verbreitet das Überwachungsvideo eines vermeintlichen Einbruchs. Wegen Vortäuschung einer Straftat ermittelt nun die Polizei.

Im Berliner Wachsfiguren-Kabinett Madame Tussauds wurde am Wochenende eingebrochen. Das impliziert zumindest ein von dem Museum verbreitetes Video, das zeigt, wie zwei vermummte Personen Matthias Schweighöfer entführen, pardon: entwenden – es handelt sich natürlich nur um die Wachsnachbildung des Schauspielers.

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Jetzt ermittelt die Polizei, allerdings nicht wegen des Diebstahls, sondern wegen Vortäuschung eines solchen, denn schnell stellte sich heraus: Alles nur inszeniert und Werbung.

Auch schlechte PR ist gute PR, oder wenigstens besser als gar keine. Das müssen sich die Verantwortlichen des Kabinetts gedacht haben. Eine andere Erklärung gibt es bisher nicht. Laut „B.Z.“ verweist das Management von Matthias Schweighöfer an die Pressestelle des Museums. Dieses drückt Anrufe fleißig weg und ignoriert auch sonst gekonnt alle Anfragen.

Das Vortäuschen einer Straftat ist eine Straftat

In einer offiziellen Pressemitteilung, die am Sonntagabend verschickt wurde, hieß es: „Wir müssen die traurige Neuigkeit verkünden, dass am frühen Sonntagmorgen Einbrecher in das Madame Tussauds Berlin eingedrungen sind. Dabei haben sie die Wachsfigur von Schauspieler Matthias Schweighöfer entwendet. Derzeit wissen wir noch nicht genau, wie die Täter ins Gebäude gekommen sind, auch Angaben dazu, ob noch weitere Gegenstände entwendet wurden, können wir noch nicht machen“.

Außerdem bittet die verantwortliche Pressesprecherin in der Mitteilung darum, von Nachfragen abzusehen, „da wir derzeit alle Kräfte in die Aufklärung stecken müssen“.

Angehängt wurde ein Link zur Instagram-Seite des Museums. Erst hier steht, Stand Montag, geschrieben: „Update: Ihr Lieben, es handelt sich hierbei um einen von uns initiierten PR-Stunt als Vorbereitung auf eine coole Aktion (...). Sorry, Matthias & Fans, falls wir es zu professionell aussehen haben lassen.“

Die Auflösung erfolgte wohl reichlich zu spät. Die Berliner Kriminalpolizei wollte bereits vor Ort ermitteln. Über Humor lässt sich streiten, allerdings nicht mit der Polizei: Das Vortäuschen einer Straftat ist eine Straftat, die sogar mit einer Haftstrafe von bis zu drei Jahren bestraft werden kann.

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