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Wer mit dem Baustellenauto zur Arbeit fährt, steht morgens häufig im Stau.

© PNN / Ottmar Winter / Ottmar Winter

Neue Regelung: Handwerker verdienen Geld für lange Anfahrtswege

In der Lohnabrechnung für Januar sehen Bauarbeiter:innen erstmals eine Entschädigung für sogenannte Baustellenkilometer: Sie erhalten je nach Kilometern zwischen sechs und acht Euro pro Tag.

In der Lohnabrechnung für Januar sehen Bauarbeiter:innen erstmals eine Entschädigung für sogenannte Baustellenkilometer: Für Strecken zwischen dem Betrieb und der Baustelle erhalten sie vom Arbeitgeber je nach Kilometern zwischen sechs und acht Euro pro Tag. Dies hat die Gewerkschaft IG BAU erreicht.

Christian Stephan, Bezirksvorsitzender der IG BAU Berlin, sagte, dass Bauarbeiter:innen ihre Anfahrtswege bislang „zum Null-Tarif“ – weil in ihrer freien Zeit – bestritten und diese deshalb „dem Chef einfach geschenkt“ hätten. Die Entschädigungszahlung sei „ein wichtiger Schritt nach vorn“.

Ist die Baustelle weniger als 50 Kilometer vom Betrieb entfernt, zahlt der Arbeitgeber sechs Euro. Bis 75 Kilometer erhalten Bauarbeiter:innen sieben Euro, über 75 Kilometer acht Euro. Ab 2024 steigt die Entschädigung um jeweils einen Euro. Wer das eigene Auto nimmt, bekommt künftig zusätzliches Kilometergeld. Auch Personen, die mit Bus und Bahn zur Baustelle kommen oder auf Montage sind, werden eine Erstattung erhalten, sagte Carsten Burckhardt vom IG BAU-Bundesvorstand.

Die Gewerkschaft hatte im Voraus eine Untersuchung in Auftrag gegeben. In dieser zeigte sich, dass neun von zehn Beschäftigten der Baubranche in Berlin an 200 Arbeitstagen unterwegs sind, um zu Baustellen zu kommen. Für die einfache Fahrt legen sie durchschnittlich elf Kilometer zurück. (sims)

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