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Vor Gericht: Berliner Wissenschaftler tötete Freundin

Ein 39-jähriger Agrarwissenschaftler hat gestanden, seine Freundin erstochen zu haben. "Ich habe eine schreckliche Tat begangen", sagte der Doktorand zum Auftakt seines Prozesses vor dem Berliner Landgericht.

Berlin (08.08.2005, 13:45 Uhr) - Die Anklage lautet auf Mord. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Sohn einer Diplomaten- und Akademikerfamilie die 27 Jahre alte Frau am 27. September 2004 in ihrer Neuköllner Wohnung tötete, weil sie sich von ihm trennen wollte. Die Studentin war mit einem Fleischermesser niedergestochen worden.

Er könne sich nicht erklären, wie es soweit kommen konnte, sagte der Angeklagte im Gerichtssaal. Der Angeklagte bat die Angehörigen der Getöteten um Vergebung für das Leid, das er ihnen zugefügt habe. Nach Darstellung des Wissenschaftlers hatte es an jenem Tag Streit um eine seiner früheren Freundinnen gegeben.

Er habe sich am Computer auf eine Tagung vorbereitet und der Diskussion ausweichen wollen. Deshalb sei die 27-Jährige wütend geworden. Mit den Worten "der hat nun auch keine Bedeutung mehr" habe sie ihm einen Ring an den Hals geworfen und einen Stoß in den Rücken versetzt. Dann sei alles eskaliert. Nach der Tat hatte der Akademiker sich mit einem Messer selbst verletzt. In einem Abschiedsbrief hatte er geschrieben, "ich weiß, ich habe schon einen Platz in der Hölle".

Das Paar kannte sich seit einigen Jahren. Erst zwei Wochen vor der Tat war der Angolaner zu seiner Freundin gezogen. Er habe sich sehr beengt gefühlt. Auch habe er sich gefragt, ob die Beziehung noch Sinn mache. Beruflich habe er Angebote aus Afrika gehabt. Der Angeklagte erklärte aber auch, eine Hochzeit wäre nicht ausgeschlossen gewesen. (tso)

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