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Der Präsident des von Hertha BSC, Kay Bernstein, strebt eine eigene Frauenfußball-Abteilung an.

© picture alliance/dpa/Britta Pedersen

Hertha-Präsident Kay Bernstein ist tot: Das Leben des Ex-Ultras in Bildern

Im Alter von nur 43 Jahren ist Kay Bernstein unvermittelt gestorben. Sein Herz schlug immer für die Alte Dame Hertha – erst als Ultra, dann als Club-Präsident.

Kay Bernstein stand einst als Ultra in der Hertha-Kurve und wurde später Präsident seines Herzensvereins. Nun ist er überraschend im Alter von 43 Jahren gestorben. Club und Fans stehen unter Schock.

In seiner Jugend ist Bernstein oft in der Ostkurve des Berliner Olympiastadions zu finden. Hier reckt er 2005 die Faust bei einem Hertha-Heimspiel siegesgewiss in die Höhe.

© imago/Camera4

Sein Herz schlug schon immer für die Alte Dame Hertha. Bernstein war beim organisierten Teil der Hertha-Anhänger besonders beliebt. Er war in seiner Jugend selbst Ultra und Vorsänger in der Kurve. Mit von ihm vorangetriebenen karitativen Engagement sorgten die Fans auch bundesweit für Aufsehen. 

Eine wichtige Stimme bei Hertha ist Bernstein schon lange: Als Vorsänger bei den „Harlekins“, den Hertha-Ultras, heizt er regelmäßig im Stadion ein.

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Als sich das Ende der immer bleischwerer gewordenen Ära von Vorgänger Werner Gegenbauer abzeichnete, kündigte Bernstein seine Kandidatur an. „Wir waren auf dem besten Weg dahin, den Leuten egal zu werden“, sagte er Ende 2022 in einem Interview. „Und das war etwas, was ich nicht zulassen konnte, weil es mir das Herz gebrochen hat.“

Überraschend wird der Underdog Bernstein (4. von links) am 26. Juni 2022 zum Präsidenten von Hertha gewählt.

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Dass er im Sommer 2022 tatsächlich gewählt wurde, war auch eine klatschende Ohrfeige für das Hertha-Establishment. Überraschend setzte er sich gegen den favorisierten CDU-Politiker Frank Steffel und einen weiteren Mitbewerber durch.

Reicht Leidenschaft fürs Präsidentenamt? Viele zweifeln zunächst an Bernstein, als er 2022 sein Amt antritt.

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Die öffentlichen Zweifel, ob er dem Amt gewachsen war, waren groß. Bernstein stürzte sich mit voller Kraft in die Aufgabe. „Fulltime und dazu herausfordernd“, sagte er. Er machte den Club und das Amt wieder nahbarer. Nicht nur mit seiner allgegenwärtigen Hertha-Trainingsjacke, sondern auch mit seiner offenen Art.

Die blaue Hertha-Jacke, die er unablässig trägt, wird schnell zu Bernsteins Markenzeichen. Die Fans schätzen ihn für seine nahbare Art, wie hier im November 2023 beim Zweitliga-Spiel gegen des Karlsruher SC.

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Bernstein und seinen Unterstützern gelang es, die Stimmung um den Verein deutlich zu verbessern. Zwischen Fans und Mannschaft entstand ein Band, das auch Misserfolge aushielt. 

Bernstein (mitte) gelingt es, Vereinslegende Pal Dardai (links) als Trainer für den Traditionsclub zu gewinnen. Hier beratschlagen die beiden gemeinsam mit Sami Allagui beim Spiel gegen SpVgg Greuther Fürth im August 2023.

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Zahlreiche Hertha-Legenden wie Pal Dardai und Zecke Neuendorf kehrten zum Verein zurück. 

Lässt sich auch von einem Krankenhausaufenthalt nicht abhalten: Zur Mitgliederversammlung schaltet Bernstein sich vergangenen Oktober per Video zu.

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Die Mitgliederversammlung im vergangenen Oktober verpasste Bernstein nach einem Unfall auf der Geschäftsstelle und ließ sich per Video aus dem Krankenhaus zuschalten. Nach einer Pause trat er wieder in der Öffentlichkeit auf.

Beim Achtelfinale des DFB-Pokals gegen den Hamburger SV gewinnt Hertha im Dezember 2023 mit 5:3 im Elfmeterschießen. Bernstein feiert mit dem Team.

© Imago/kolbert-press/Marc Niemeyer

Als Präsident freute er sich besonders über den gestiegenen Zusammenhalt im Verein. „Es ist so viel an wunderbarer karitativer Kraft da draußen. Das wollen wir noch mehr unterstützen“, sagte er.

Am 16. Januar 2024 stirbt Bernstein überraschend. Schock und Anteilnahme sind groß.

© Imago/Fotostand

Bernstein starb ab 16. Januar im Alter von nur 43 Jahren. Bei der Hertha hinterlässt die Identifikationsfigur eine große Lücke. (dpa)

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