Hertha-Präsident Kay Bernstein ist tot: Das Leben des Ex-Ultras in Bildern
Im Alter von nur 43 Jahren ist Kay Bernstein unvermittelt gestorben. Sein Herz schlug immer für die Alte Dame Hertha – erst als Ultra, dann als Club-Präsident.
Kay Bernstein stand einst als Ultra in der Hertha-Kurve und wurde später Präsident seines Herzensvereins. Nun ist er überraschend im Alter von 43 Jahren gestorben. Club und Fans stehen unter Schock.
Sein Herz schlug schon immer für die Alte Dame Hertha. Bernstein war beim organisierten Teil der Hertha-Anhänger besonders beliebt. Er war in seiner Jugend selbst Ultra und Vorsänger in der Kurve. Mit von ihm vorangetriebenen karitativen Engagement sorgten die Fans auch bundesweit für Aufsehen.
Als sich das Ende der immer bleischwerer gewordenen Ära von Vorgänger Werner Gegenbauer abzeichnete, kündigte Bernstein seine Kandidatur an. „Wir waren auf dem besten Weg dahin, den Leuten egal zu werden“, sagte er Ende 2022 in einem Interview. „Und das war etwas, was ich nicht zulassen konnte, weil es mir das Herz gebrochen hat.“
Dass er im Sommer 2022 tatsächlich gewählt wurde, war auch eine klatschende Ohrfeige für das Hertha-Establishment. Überraschend setzte er sich gegen den favorisierten CDU-Politiker Frank Steffel und einen weiteren Mitbewerber durch.
Die öffentlichen Zweifel, ob er dem Amt gewachsen war, waren groß. Bernstein stürzte sich mit voller Kraft in die Aufgabe. „Fulltime und dazu herausfordernd“, sagte er. Er machte den Club und das Amt wieder nahbarer. Nicht nur mit seiner allgegenwärtigen Hertha-Trainingsjacke, sondern auch mit seiner offenen Art.
Bernstein und seinen Unterstützern gelang es, die Stimmung um den Verein deutlich zu verbessern. Zwischen Fans und Mannschaft entstand ein Band, das auch Misserfolge aushielt.
Zahlreiche Hertha-Legenden wie Pal Dardai und Zecke Neuendorf kehrten zum Verein zurück.
Die Mitgliederversammlung im vergangenen Oktober verpasste Bernstein nach einem Unfall auf der Geschäftsstelle und ließ sich per Video aus dem Krankenhaus zuschalten. Nach einer Pause trat er wieder in der Öffentlichkeit auf.
Als Präsident freute er sich besonders über den gestiegenen Zusammenhalt im Verein. „Es ist so viel an wunderbarer karitativer Kraft da draußen. Das wollen wir noch mehr unterstützen“, sagte er.
Bernstein starb ab 16. Januar im Alter von nur 43 Jahren. Bei der Hertha hinterlässt die Identifikationsfigur eine große Lücke. (dpa)
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