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Berlin: Berlins neue Wahlkreise: SPD: Sichere Plätze für Thierse und Bergmann

Bei der SPD sind Bundestagspräsident Wolfgang Thierse und Bundesministerin Christine Bergmann sichere Bänke. Klar, dass sie die Landesliste anführen werden, die im Dezember 2001 festgelegt wird.

Bei der SPD sind Bundestagspräsident Wolfgang Thierse und Bundesministerin Christine Bergmann sichere Bänke. Klar, dass sie die Landesliste anführen werden, die im Dezember 2001 festgelegt wird. Als sicher gilt die Kandidatur von Thierse im Wahlkreis Pankow/Prenzlauer Berg/Weißensee und von Frau Bergmann in der PDS-Hochburg Hellersdorf/Marzahn.

Der strategisch wichtigste Wahlkreis ist Friedrichshain/Kreuzberg. Er könnte zum Einfallstor der PDS im Westen werden. Doch gerade dort ist die SPD um einen klangvollen Namen verlegen und der Kreisverband gilt als sehr eigenwillig. Andreas Matthae (32, Kita-Erzieher) ist für den wahrscheinlichen Fall im Gespräch, dass sich keine "Bundesgröße" findet. Der weithin unbekannte Kreischef Stefan Zackenfels (36, Schuldnerberater bei der Arbeiterwohlfahrt) will wohl ebenfalls kandidieren. Neuerdings wird auch der Bundestagsabgeordnete Eckhardt Barthel ins Gespräch gebracht, weil er als Bewerber in Schöneberg/Tempelhof wenig Chancen gegen zwei Konkurrentinnen hat: die junge türkischstämmige Wirtschaftsmathematikerin Dilek Kolat und Eveline Neumann aus dem Abgeordnetenhaus.

Von den zehn SPD-Bundestagsabgeordneten kandidieren aus Altersgründen nur Wolfgang Behrendt, Ingrid Holzhüter und Siegrun Klemmer nicht mehr. Bei den Männern ist das Gedrängel nun groß und die SPD weiß nicht, wie sie ihre selbstverordnete 40-Prozent-Frauenquote erfüllen soll. Im Wahlkreis Steglitz/Zehlendorf will die alte Bundestagshäsin Renate Rennebach wieder antreten, Kanzler-Freund Klaus Uwe Benneter aus dem Abgeordnetenhaus auch. Karin Seidel-Kalmutzki, ebenfalls eine Berliner Abgeordnete und Präsidentin des Fußballclubs Dynamo, kann konkurrenzlos in der PDS-Hochburg Hohenschönhausen/Lichtenberg antreten, zögert aber noch. Die Aussicht auf einen günstigen Listenplatz würde ihr das Ja sicher erleichtern.

In den anderen Wahlkreisen stehen männliche Kandidaturen so gut wie fest, so dass die Chancen der Frauen bei der Aufstellung der Landesliste im "Reißverschlussverfahren" liegen. Mit Bundestagserfahrung treten an: Ditmar Staffelt in Neukölln, Jörg-Otto Spiller in Mitte, Detlef Dzembritzki in Reinickendorf und Siegfried Scheffler in Köpenick/Treptow. Ebenfalls konkurrenzlos bewerben sich zwei "Frischlinge": in Charlottenburg/Wilmersdorf der Jurist Matthias Linnekugel, in Spandau der Kreisvorsitzende Swen Schulz. 1998 gewann die SPD alle Westwahlkreise, dazu im Osten den Scheffler-Wahlkreis.

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