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Berlin: Bezirke kümmern sich stärker um junge Arbeitslose

Soll die Jugendarbeitslosigkeit in Berlin effektiv bekämpft werden, muss das mit unterschiedlichen Konzepten auf Bezirksebene stattfinden. Denn hinter der Zahl von knapp 40000 gemeldeten Arbeitslosen unter 25 Jahren verbergen sich je nach Bezirk sehr verschiedene Probleme.

Soll die Jugendarbeitslosigkeit in Berlin effektiv bekämpft werden, muss das mit unterschiedlichen Konzepten auf Bezirksebene stattfinden. Denn hinter der Zahl von knapp 40000 gemeldeten Arbeitslosen unter 25 Jahren verbergen sich je nach Bezirk sehr verschiedene Probleme. Das war ein großes Thema auf der ersten Berliner Jugendkonferenz am gestrigen Freitag. Vertreter der Senatsverwaltung für Jugend, Arbeit und Frauen, der Job-Center und Arbeitsagenturen, Wirtschaft und Jugendhilfe waren zusammengekommen, um Wege aus der Jugendarbeitslosigkeit zu finden. Jugendsenator Harald Wolf sieht die Veranstaltung als Auftakt. In den nächsten Monaten sollen bezirkliche Jugendkonferenzen stattfinden, um die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen.

In Marzahn-Hellersdorf hat die große Mehrheit der 5365 jungen Arbeitslosen eine Ausbildung. Nur ein Prozent besitzt keinen Hauptschulabschluss. Auch der Rücklauf bei Einladungen zu Beratungsgesprächen ist hier sehr gut. In drei Monaten hat das Jobcenter alle betreuten Jugendlichen erreicht. Aber viele seien nicht bereit, für einen Ausbildungsvertrag ihren Bezirk zu verlassen, so Reinhard Müller, Geschäftsführer des Job-Centers: „Die Jugendlichen finden Lichtenberg schon zu weit weg.“ Die Job-Center wollen jetzt Aktionstage veranstalten, um Jugendliche zu mehr Flexibilität zu bewegen.

Für viele der 3373 jungen Arbeitslosen in Friedrichshain-Kreuzberg kann die Vorbereitung auf das Arbeitsleben nicht früh genug früh anfangen. 50 Prozent von ihnen stammen aus Einwandererfamilien. Bei Beratungsgesprächen haben die Fallmanager festgestellt, dass diese Jugendlichen mit dem Begriff „Beruf“ zum Teil gar nichts anfangen können. Daher hat sich der Bezirk hier mit den Schulen darauf geeinigt, künftig Berufsberater schon in achte Klassen zu schicken. Die Berufsberatung war sogar ab der Klasse fünf im Gespräch. Hier appellierten Vertreter der Arbeitsagenturen auch an die Mithilfe der Eltern.

Mehr Geld für die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit gibt es aber nicht. Die Betreuung junger Arbeitsloser muss aus den laufenden Budgets finanziert werden. Auch bei den Arbeitslosen mit Migrationshintergrund wird nicht aufgestockt. Berlinweit sind 43 Prozent der Arbeitslosen unter 25 Jahren, in manchen Bezirken stellen sie bis zu 60 Prozent der jungen Arbeitslosen. Doch außer der Sprachförderung sind für sie keine neuen Programme in Aussicht.

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