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Einzug. Einige der Flüchtlinge vor dem Hostel in der Gürtelstraße in Friedrichshain, in dem sie nun leben werden.

© dpa

Nach der Camp-Räumung: Neue Heimat Hostel

Die Flüchtlinge vom Oranienplatz in Berlin-Kreuzberg haben am Dienstag ihre neue Unterkunft in einem Friedrichshainer Hostel bezogen. Der Gesundheitssenator hatte sich schon am Morgen ein Bild von den Zimmern gemacht. Der Hostel-Eigentümer hat den "Georghof" an das Land Berlin vermietet.

Der schwere Audi setzt sich gegen 9.45 Uhr in Bewegung und fährt wieder ab. In dem Fahrzeug sitzt Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU). Nach dem Beginn der Räumung des Oranienplatzes um 6 Uhr, wo die Flüchtlinge ihre Zelte und Buden verlassen hatten, ließ er sich zu deren neuen Unterkunft fahren: das Hostel „Georghof“ in Friedrichshain. Der Senator wollte sich selbst ein Bild machen.

Die rund 60 Asylbewerber werden dort in Drei- bis Vierbettzimmern untergebracht sein. „Der Zustand ist gut“, sagt der Gesundheitssenator nach der Inspektion der Räume. Hier, in der Gürtelstraße 39, werden die Flüchtlinge bis auf Weiteres leben. Eine zeitliche Begrenzung gebe es nicht, sagt Czaja.

Etwa stündlich erreicht einer der weißen Kleinbusse das Hostel in der Gürtelstraße. Die Flüchtlinge steigen aus und werden vorbei an den Polizisten, die den Eingang bewachen, über den Parkplatz zum Hinterausgang eskortiert. Dort beginnt die Registrierung. Die Asylbewerber stehen auf dem Hof Schlange. Dann heißt es: warten, warten, warten.

Der Name jedes ankommenden Flüchtlings wird mit dem auf der Liste abgeglichen. Anschließend können die neuen Bewohner auf ihre Zimmer gehen. Jeder, der registriert ist und einen Schlüssel hat, erhält „100 Euro Soforthilfe“, wie eine Sprecherin des Gesundheitssenators sagt. Diese sei nötig, damit die Leute sich beispielsweise etwas zu essen kaufen können. Auf das Hostel sei das Landesamt für Gesundheit und Soziales gestoßen, da „die Mitarbeiter ständig Optionen prüfen, wo Flüchtlinge in der Stadt untergebracht werden können“, schildert die Sprecherin. Man sei dann mit dem Eigentümer des „Georghof“ in Verhandlungen getreten. Er vermietet das Ende 2010 eröffnete Hostel nun an das Land. Wie viel Geld er dafür bekommt, sagte die Sprecherin nicht.

Die Lage des Hostels in der Gürtelstraße ist nicht schlecht. Der S-Bahnhof Frankfurter Allee liegt nur fünf Gehminuten entfernt, das große Einkaufscenter „Ring Center“ erreicht man vom Hostel „Georghof“ in nur zehn Minuten zu Fuß. Die Sicherheitsleute am Eingang bitten alle Nicht-Flüchtlinge, das Gelände zu verlassen. Im Internet sind Fotos der Zimmer zu sehen: schlicht, aber hell und beheizbar. In der Gemeinschafts-„Lounge“ gibt es Fernsehen und kostenloses Internet. Ali , 27 Jahre, sagt, er sei froh, dass alles gut geklappt hat. Die 100 Euro hat er bereits erhalten und geht nun los, um die Gegend zu erkunden. Seine lange Reise führte ihn von Niger nun hierher – nach Friedrichshain. Bis auf Weiteres.

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