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Das Dach des Friedrichshainer Gymnasiums beim Frankfurter Tor ist größtenteils mit Solarmodulen belegt - der Bezirk und die Schule profitieren davon.

© Foto: Benjamin Pritzkuleit/Berliner Stadtwerke

Mehr Photovoltaik für öffentliche Bauten: Solarenergie macht Schule in Berlin-Friedrichshain

Friedrichshain-Kreuzberg hat sein drittes Solarpaket mit den Berliner Stadtwerken abgeschlossen. Dadurch wird die Solarleistung im Bezirk verdoppelt.

Auf dem Dach des Georg-Friedrich-Händel-Gymnasiums in Friedrichshain ist am Mittwoch ein Vertrag symbolisch unterzeichnet worden: Das Bezirksamt hat bei den Berliner Stadtwerken sein drittes Solarpaket für acht Photovoltaikanlagen auf bezirklichen Gebäuden in Auftrag gegeben. Und das alles bei strahlendem Sonnenschein.

Davon sollen Anfang 2023 sieben Anlagen auf Schulgebäuden und eine auf einer Sporthalle installiert werden. Die Größe, also die Leistung einer Solaranlage, bemisst sich in Kilowatt-Peak (kWp). Diese Kennzahl gibt an, wie viel Strom die Anlage in einem optimalen Moment bei perfekter Sonneneinstrahlung maximal produzieren kann. Die acht neuen Anlagen – und somit das Solarpaket – haben eine elektrische Spitzenleistung von 484 kWp und verdoppeln die bisherige Solarleistung des Bezirks.

Zum Solarpaket gehören folgende Gebäude:

  • Zille-Grundschule, Modularer Ergänzungsbau, Boxhagener Straße 45-46
  • Thalia-Grundschule, Alt-Stralau 34
  • Nürtingen-Grundschule (Sporthalle), Wrangelstraße 136
  • Schule am Königstor, Weinstraße 3
  • Galilei-Grundschule, Friedrichstraße 13
  • Emanuel-Lasker-Schule, Modersohnstraße 53
  • Jane-Goodall-Grundschule, Scharnweberstraße 19
  • Sporthalle Baerwaldstraße, Baerwaldstraße 34

Auf dem Schuldach glitzerten bereits Solarmodule, denn die Anlagen auf dem Georg-Friedrich-Händel-Gymnasium und auf der daneben liegenden Bezirkszentralbibliothek „Pablo Neruda“ waren Teil der beiden früheren Solarpakete.

Die Bezirkszentralbibliothek „Pablo Neruda“ neben dem Georg-Friedrich-Händel-Gymnasium ist ebenfalls mit Solarmodulen belegt. 
Die Bezirkszentralbibliothek „Pablo Neruda“ neben dem Georg-Friedrich-Händel-Gymnasium ist ebenfalls mit Solarmodulen belegt. 

© Foto: Benjamin Pritzkuleit/Berliner Stadtwerke

Das neue Paket soll 450 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen

„Wir nutzen die unbegrenzten Ressourcen der Sonne und leisten einen Beitrag zum Klimaschutz“, sagt Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann (Grüne). Mit den neuen Anlagen gehe der Bezirk einen wichtigen Schritt auf dem Weg zum „Solarbezirk“. Rund 450 Tonnen CO2 pro Jahr könnten durch das neue Paket eingespart werden. Insgesamt soll es laut Bezirksamt bis Mitte 2023 auf 26 von 320 bezirklichen Gebäuden Solaranlagen geben.

Gerade in Zeiten von stark steigenden Strompreisen rechnet sich die Anlage doppelt, denn die Eigenversorgung ersetzt Netzstrom.

Kerstin Busch, Geschäftsführerin Berliner Stadtwerke

Das Bezirksamt verpachtet die Dächer für einen symbolischen Betrag – laut Herrmann jeweils für einen Euro – und pachtet im Gegenzug die Solaranlagen, die von den Stadtwerken installiert und gewartet werden. „Gerade in Zeiten von stark steigenden Strompreisen rechnet sich die Anlage doppelt, denn die Eigenversorgung ersetzt Netzstrom, dadurch spart das Bezirksamt“, erklärte Stadtwerke-Geschäftsführerin Kerstin Busch. Für das dritte Paket in Friedrichshain-Kreuzberg haben die Stadtwerke 785.000 Euro investiert.

Eigenverbrauch wird durchschnittlich zu 50 Prozent abgedeckt

„Wir haben den Vorteil, dass wir für das Schulgebäude und die Bibliothek grünen Strom für den Eigenbedarf gewinnen“, ergänzte Herrmann. Die bezirklichen Gebäude mit Anlagen auf dem Dach profitieren also direkt von den Anlagen, der Eigenverbrauch wird allerdings nur zum Teil abgedeckt. Im Fall der Schule spricht Julian Silbermann von den Stadtwerken von 20 bis 80 Prozent, im Schnitt etwa 50 Prozent. „Der Rest muss vom Netz hinzugezogen werden“, sagt er.

Elf Bezirke haben die Stadtwerke bisher mit Solar-Paketen im Umfang von 139 Anlagen beauftragt. Befestigt werden diese übrigens nicht mit Schrauben, sondern nur mit Klebstoff. Charlottenburg-Wilmersdorf kümmert sich laut den Stadtwerken selbst um bezirkliche Solaranlagen.

Friedrichshain-Kreuzberg ist einer von acht Bezirken, der mit den Stadtwerken eine Absichtserklärung über den Bau von Solaranlagen auf bezirkseigenen Gebäuden unterzeichnet hat. Andy Hehmke (SPD), Stadtrat für Schule und Facility Management, hat bereits eine Machbarkeitsstudie zur Tragfähigkeit von Dächern in Auftrag gegeben. „Wir machen die Dächer fit, damit die Stadtwerke die Anlagen drauflegen.“

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Aus Friedrichshain-Kreuzberg berichtet Corinna von Bodisco in dieser Woche außerdem über folgende Themen:

  • Initiative wehrt sich: Bäume sollen für Drei-Religionen-Kita weichen
  • Wie es um das Gastarbeiter:innen-Denkmal in Kreuzberg steht
  • „Tubman.Network“ sucht neue Räume - Bezirksamt will helfen
  • 25-jähriges Jubiläum im Ballhaus Walzerlinksgestrickt
  • Wieder skaten auf dem Forckenbeckplatz 
  • Aktionswoche für freie Buchhandlungen mit Tipp aus Kreuzberg
  • Initiative will Parkplatz-Daten präsentieren
  • Herbstlicher Blätterdruck in der Amerika-Gedenkbibliothek
  • Kiezgespräch: Wenn Wahlen und Stalking zusammenfällt

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