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Hans-Friedrich „Fidi“ Baum alias Graf Fidi ist einer der Live-Acts beim Fest „Bunt verbindet“ in Berlin-Zehlendorf.

© Sandra Ritschel

Rappen und feiern für die Vielfalt: „Von einer inklusiven Gesellschaft sind wir in Berlin weit entfernt“

Rap, Kino, Inklusionsstullen: Beim Straßenfest „Bunt verbindet“ wird für die Stadt für alle geworben. Noch gehört die Ausgrenzung von Menschen mit Behinderung zu oft zum Alltag.

Am Freitag, 5. Mai, wird vor dem Rathaus Zehlendorf Flagge gezeigt: Anlässlich des Europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen laden Bezirksbürgermeisterin Maren Schellenberg (Grüne) und Eileen Moritz, die Beauftragte für Menschen mit Behinderungen, zum Aktionstag „Bunt verbindet“ ein. „Wir sind trotz vieler Verbesserungen noch immer weit von einer inklusiven Gesellschaft entfernt“, sagt Eileen Moritz. Nach wie vor seien Menschen mit Behinderungen von weiten Teilen des gesellschaftlichen Lebens ausgeschlossen.

Doch es soll nicht gejammert, sondern gefeiert werden – mit einem Straßenfest wird das Bunte in der Gesellschaft, die Vielfalt und die Inklusion zelebriert. Von der Bühne aus wird unter anderem der Berliner Rapper Graf Fidi den Teltower Damm mit seinen Songs beschallen. Nicht kleinlaut, sondern selbstbewusst: „Ich bin kein verbitterter Behinderter / eher so der Lebemann von nebenan, mit dem man was erleben kann.“

Mein Rollstuhl bedeutet für mich, ich bin dabei / und nicht, dass ich gefesselt bin und Teil von einer Minderheit.

Song-Text von Graf Fidi

In seinem Song „Nicht dazu da“ nimmt er die Vorurteile seiner Umwelt aufs Korn. „Wie du das alles machst, das ist voll cool / ich könnt das ja nicht so mit dem Rollstuhl“, kriegt er zu hören. Und rappt zurück: „Mein Rollstuhl bedeutet für mich, ich bin dabei / und nicht, dass ich gefesselt bin und Teil von einer Minderheit.“

Politiker:innen stehen Rede und Antwort

Neben frischen Raps sind an den Marktständen die ebenso schmackhaften wie „legendären Inklusionsstullen“ zu haben. Über betreutes und barrierefreies Wohnen wird dort ebenso informiert wie über Ausbildung, Mobilität und Freizeit. Auch politisch wird das Straßenfest werden: „Die Bürgermeisterin und die Bezirksstadträt:innen haben zugesagt, zur Umsetzung der Inklusion in Steglitz-Zehlendorf Rede und Antwort zu stehen und sich dem ‚Inklusion-Barriere-Check am Teltower Damm‘ zu stellen“, so Eileen Moritz.

Der Aktionstag bietet zudem Gelegenheit, ins Kino zu gehen. Das Bali-Kino am Bahnhof Zehlendorf hat zwei zusätzliche Streifen ins Programm genommen – um 11 Uhr wird „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ und um 16 Uhr „Wunder“ gezeigt.

Das Fest auf dem Teltower Damm vor dem Rathaus Zehlendorf beginnt am 5. Mai um 12 und endet gegen 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.


Hier die Themen aus dem aktuellen Tagesspiegel-Newsletter für Steglitz-Zehlendorf

Immer donnerstags erscheint der Tagesspiegel-Newsletter für Steglitz-Zehlendorf. Den gibt es in voller Länge, einmal pro Woche mit vielen konkreten Bezirksnews, Tipps, Terminen unter tagesspiegel.de/bezirke. Diesmal berichtet Boris Buchholz unter anderem über diese Themen:

  • Drama um Wegner-Wahl im Abgeordnetenhaus
  • Rap, Kino, Inklusionsstullen: Auf dem Teltower Damm wird mit einem Straßenfest die Vielfalt gefeiert
  • Start in die Eissaison: Bei „La Pallina“ am S-Bahnhof Botanischer Garten gibt es sizilianisches Eis – und bald auch Granita, also kühles sizilianisches Frühstück. Das Inhaber-Duo spricht im Interview über die Baustelle vor der Tür und die sehr engagierte Nachbarschaft
  • Die FDP steckt den Stecker ein: Die Ampel kann im Südwest-Rathaus weiter leuchten
  • Nominiert: Der Bahn-Experte Patrick Steinhoff soll für CDU Stadtentwicklungsstadtrat werden
  • „Baut den Westzugang zuerst“: Die Bahn hat rund um den Bahnhof Zehlendorf noch eine Machbarkeitssudie in der Tasche
  • Menschenleere Autobahn: Spaziergang über die gesperrte Brücke am Breitenbachplatz
  • „Gütesiegel Leseförderung“: Drei Südwest-Buchhandlungen ausgezeichnet
  • Kriegsgefangenenlager Stalag III D in Lichterfelde: Podiumsdiskussion „Zur Zukunft des historischen Ortes“
  • Tanz in den Mai: Im Goerzwerk sorgen die „Jive Sharks“ für Rhythmus und Stimmung
  • Geht das? Mit Erdwärme den Altbau heizen
  • „Der papierene Freund“: Lesung aus Holocaust-Tagebücher jüdischer Kinder und Jugendlicher
  • Der französische Militärzug: Kinoabend und Buchvorstellung zur „Nabelschnur“ auf Schienen
  • Großer Sport am Wochenende: Südwest-Derby zwischen Stern 1900 und Viktoria beim Pokalfinale
  • Oh, wie schön ist Schlachtensee: Ein breiterer Gehweg, weniger parkende Autos und ein Verkehrskonzept könnten den jüngsten Ortsteil Berlins aber noch schöner machen 

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