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Auf eine Fußgängerampel müssen Anwohnende der Blaschkoallee wohl noch länger warten (Symbolbild). 

© Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Verkehrssicherheit in Berlin-Britz: Behörde lehnt Ampel an der Blaschkoallee ab – Anwohner protestieren

Aus Sicht der Straßenverkehrsbehörde ist keine Ampel nötig, da kaum Kinder die Straße queren Das sei derzeit ja auch viel zu gefährlich, argumentieren Anwohnende.

Kann man die Blaschkoallee auf Höhe der Onkel-Bräsig-Straße zu Fuß sicher überqueren – auch ohne Ampel? Aus Sicht der Straßenverkehrsbehörde: Ja. Die Initiative „Verkehrswende Britz“ sieht das allerdings anders. Wie berichtet setzen sich die Anwohner:innen für weniger Verkehr in Britz ein und fordern als erste Maßnahme eben jene Ampel. 

Die Behörde prüfte daraufhin, laut eigenen Angaben außerhalb der Ferien, zu verschiedenen Tageszeiten und „erst, als das Verkehrsgeschehen wieder die Kontinuität wie vor den Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung aufwies“, den Verkehr an der Kreuzung. Und kam dabei zu dem Ergebnis, dass „ein Queren der Blaschkoallee ohne weiteres unter Beachtung der notwendigen Sorgfaltspflicht mit nur kurzen Wartezeiten möglich ist“.

In ihrem Schreiben verweist die Behörde auch auf Lücken im Verkehr, die durch andere Ampeln etwa an der Kreuzung mit der Buschkrugallee sowie an der Fritz-Reuter-Allee entstehen würden sowie die Mittelinsel, die das Überqueren erleichtern würde. 

Außerdem würden an der beschriebenen Stelle kaum Kinder die Straße queren, heißt es weiter – und es habe zwischen 2016 und 2021 an der Stelle keine Unfälle gegeben, bei denen Fußgänger:innen beteiligt waren. Auch ein Fußgängerüberweg komme an der Stelle nicht in Frage, da die Blaschkoallee zweispurig ist. Das Schreiben der Behörde finden Sie auf der Seite der Initiative.

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Die Anwohner:innen wollen das nicht hinnehmen und haben Widerspruch gegen den Bescheid eingelegt. Mit Verweis auf das Mobilitätsgesetz seien die Punkte der Behörde nicht nachvollziehbar, heißt es in dem Widerspruch. 

Die Anwohner:innen argumentieren unter anderem, dass – anders, als die Behörde schreibt – der Verkehr noch nicht wieder zu dem Prä-Corona-Ausmaß zurückgekehrt sei. So würden nach wie vor viele Menschen im Homeoffice arbeiten. Zudem sei leicht erklärbar, dass kaum Kinder die Straße an jener Stelle queren würden – dies würde schlicht als zu gefährlich beachtet, da es für Kinder aus Sicht der Anwohner:innen eben nicht „ohne weiteres“ möglich sei, sicher zu queren.

[Dieser Text stammt aus dem Neukölln-Newsletter vom Tagesspiegel. Den kompletten Newsletter gibt es kostenlos unter leute.tagesspiegel.de]

Für Ärger sorgt die Anmerkung der Behörde, dass derzeit viele Menschen die Ampeln im Umfeld nutzen würden. Dazu rechnen die Anwohner:innen vor, dass etwa Grundschulkinder der Fritz-Karsen-Schule erhebliche Umwege laufen müssen, wenn sie erst zur Ampel an der Fritz-Reuter-Allee laufen. 

Gleiches gelte für ältere Menschen und Personen mit eingeschränkter Mobilität. „Die Verkehrssituation an dieser Kreuzung völlig unverändert bestehen zu lassen kann aus unserer Sicht absolut keine Option sein!“, schließen die Anwohner:innen ihr Schreiben.

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