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Bildungsstreik: Alice Salomon Hochschule: "Wir sind nicht blockiert"

Die Rektorin der Alice Salomon Hochschule wehrt sich gegen eine Darstellung von Aktivisten des Bildungsstreiks, ihre Hochschule sei "komplett blockiert".

Im Bildungsstreik wird auch um die Deutungshoheit gerungen. "Die Alice Salomon Hochschule in Berlin wird komplett von Studierenden blockiert", verkündet der Sozialistisch-demokratische Studierendenverband am Dienstagnachmittag in einer Pressemitteilung. "Das ist überhaupt nicht wahr", sagt dagegen die Rektorin der Hochschule für Sozialarbeit, Christine Labonté-Roset, am Telefon. "Ich sitze gemütlich in meinem Arbeitszimmer und sehe weit und breit keine Studenten." Zwar sei ihre Bürotür mit Paketband überklebt worden, aber sie gehe ohnehin immer durch das Sekretariat. Dasselbe gelte für die mit Möbeln zugestellte Bibliothek, auch die sei durch Nebeneingänge weiterhin zugänglich.

Offiziell wird die Hochschule bestreikt, das verkündet auch ein Plakat an der Fassade der ASH in Hellersdorf. "Offensichtlich streiken die Studierenden aber zu Hause", sagt Labonté-Roset. Denn in der Hochschule habe sie am Dienstag nur eine kleine Gruppe von 15 bis 20 Aktivisten gesehen . Sie malten im Foyer Protestplakate ("Geld für Bildung statt für Banken") und zögen gelegentlich mit Trillerpfeifen durch die leeren Korridore. Die Alternativseminare und Diskussionsforen, die von ASH-Dozenten angeboten werden, seien verwaist. Labonté-Roset wirkt angesichts der Situation in ihrer Hochschule eher amüsiert als alarmiert. Im Prinzip unterstütze sie die Proteste gegen schlechte Studien- und Bildungsbedingungen. Und sie habe vor, am Mittwoch bei der Großen Demonstration vom Roten Rathaus zur Humboldt-Universität mitzulaufen.

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