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Billigfluglinie: Easyjet verhindert Betriebsratswahl

Zwischen der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und der Billigfluglinie Easyjet gibt es Streit um die Gründung eines Betriebsrates am Standort Schönefeld. Verdi wirft der Geschäftsführung vor, eine Vertretung für die rund 300 Beschäftigten verhindern zu wollen.

Schönefeld - Nach Angaben der Gewerkschaft wurde bereits ein fünfköpfiger Wahlvorstand gebildet, der die Betriebsratswahl organisieren soll. Dessen Mitglieder seien von der Geschäftsführung „ultimativ“ aufgefordert worden, dieses Mandat niederzulegen, da die Wahl nicht zulässig sei. „Über Rechtmäßigkeiten entscheiden Gerichte und nicht die Arbeitgeber“, sagte dazu Gewerkschaftssekretär Holger Rößler.

Dagegen verweist Easyjet-Sprecher Oliver Aust darauf, dass für die deutschen Beschäftigten derzeit noch britisches Recht gelte. Erst zum kommenden Jahr hin würden die Mitarbeiter Verträge nach hiesigem Recht bekommen, so wie auch bei Beschäftigten in anderen Ländern das jeweilige Arbeitsrecht angewandt werde. Es gehe nicht darum, einen Betriebsrat zu verhindern. „Aber Verdi will den zweiten Schritt vor dem ersten machen“, sagte Aust. Für Verdi-Mann Rößler dagegen spielt es keine Rolle, nach welchem Recht die Verträge geschlossen wurden. Laut Rößler hat die Geschäftsführung inzwischen Gespräche angeboten, ein Termin dafür steht aber noch nicht fest.

Aufgrund der Verträge der Easyjet-Mitarbeiter werden Sozialabgaben nach Angaben von Verdi nach Großbritannien abgeführt. Zudem hätten Beschäftigte durch den gesunkenen Kurs des britischen Pfundes Einkommenseinbußen hinnehmen müssen. Unzufrieden seien Mitarbeiter auch mit Regelungen im britischen Arbeitsrecht, nach denen es beispielsweise möglich ist, Angaben zu Krankheiten zu hinterfragen. Sigrid Kneist

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