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Berlin: Billigste Kasse wird teurer

VBU-Betriebskrankenkasse erhöht Beiträge auf 13,9 Prozent

Die Betriebskrankenkasse Verkehrsbau Union (BKK VBU) muss ihren Beiträge innerhalb weniger Monate erneut anheben. Nachdem die Kasse ihren Satz zum 1. Januar 2003 von 12,7 auf 13,3 Prozent erhöhte, steigen die Kosten für die VBU-Mitglieder zum 1. Juni auf 13,9 Prozent. Von der Erhöhung sind 212 000 Mitglieder betroffen, davon rund 180 000 in Berlin und Brandenburg. Bei einem Monatsverdienst von 2000 Euro brutto bedeutet das eine Mehrbelastung von sechs Euro für den Arbeitnehmer. Wer 3000 Euro monatlich auf seinem Gehaltsscheck stehen hat, zahlt neun Euro mehr. Damit will die Versicherung jährlich 20 Millionen Euro mehr einnehmen und ist damit nicht mehr die günstigste der Berliner Krankenkassen.

Der Hintergrund sei eine überraschend nötige Nachzahlung in den so genannten Risikostrukturausgleich der Krankenkassen, sagt die Vorstandsvorsitzende der BKK VBU, Andrea Galle. Die Kasse müsse für 2003 zusätzlich acht Millionen Euro überweisen. Aus diesem Fonds erhalten die Kassen, die viele teure Kranke in ihren Reihen haben, einen finanziellen Ausgleich. Einzahler sind die Billigkassen mit überdurchschnittlich gut verdienenden und jungen Mitgliedern. Der Bundesverband der Betriebskrankenkassen hat berechnet, dass deren durchschnittlicher Beitragssatz bei nur 9,9 Prozent liegen würde, wenn es den Fonds nicht gäbe. So muss die BKK VBU fast die Hälfte ihrer Einnahmen an den Risikostrukturausgleich weitergeben – jährlich rund 250 Millionen Euro, im Schnitt sind das 1150 Euro pro Mitglied und Jahr.

Kassenchefin Galle hofft, dass sie die Beiträge zum 1. Januar 2004 wieder senken kann, und zwar dann, wenn die Gesundheitsreform der Bundesregierung greift und die Kassen um 20 Milliarden Euro entlastet.

Andere Krankenkassen, die in Berlin viele Mitglieder haben, versichern, dass sie ihre Beiträge in diesem Jahr auf jeden Fall stabil halten werden, so die Techniker-Krankenkasse (13,7 Prozent), die KKH (14,8), die Barmer Ersatzkasse (14,9), die DAK (15,2) oder die AOK Berlin (15,5).

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