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Berlin: Bitte füttern!

Es gibt ein paar Gewissheiten, ohne die unser ganzes Leben aus den Fugen geriete. Morgens wird es hell, aus dem Zapfhahn fließt Bier und aus dem Geldautomaten Geld.

Es gibt ein paar Gewissheiten, ohne die unser ganzes Leben aus den Fugen geriete. Morgens wird es hell, aus dem Zapfhahn fließt Bier und aus dem Geldautomaten Geld. Oder nicht? Seit Wochenbeginn sehen diese zentralen Versorgungsadern der Zivilisation längst nicht mehr so verlässlich aus: Wir wissen, dass manche nur per Notversorgung gefüllt werden. So könnte es sein, dass uns ein Automat kühl bescheidet, mehr als 50 Euro seien beim besten Willen nicht drin. Oder dass ein anderer mitteilt, heute gebe es überhaupt nichts.

Kein Geld – das ist an sich ein Problem. Kommt es zudem nicht aus einem öffentlichen Geldautomaten, ist das ein stigmatisierendes Erlebnis: Ha, kichern die Leute in der Warteschlange, ein bisschen überzogen, was? Oder sie zischen: Wenn das Konto leer ist, nützt auch der dritte Versuch nichts! Merke: Der Geldautomat ist heute nach dem Chef und dem Kardiologen vermutlich jene Instanz, auf deren Wohlwollen wir am dringendsten angewiesen sind. Deshalb, bitte: Lasst es heute morgen notfalls dunkel bleiben. Aber füttert die Geldkisten!

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