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Berlin: Brandenburgs Polizei funkt ökologisch Brennstoffzellen sollen gegen Stromausfall helfen

Potsdam - Brandenburg sichert seinen digitalen Polizeifunk künftig mit modernster Brennstoffzellentechnik. Für sechs Millionen Euro sollen an den Funkmasten 116 umweltfreundliche Brennstoffzellen installiert werden.

Potsdam - Brandenburg sichert seinen digitalen Polizeifunk künftig mit modernster Brennstoffzellentechnik. Für sechs Millionen Euro sollen an den Funkmasten 116 umweltfreundliche Brennstoffzellen installiert werden. Im Februar wurde der Auftrag erteilt. Die Zellen sollen bei einem länger anhaltenden Stromausfall für 72 Stunden die Energieversorgung sichern, noch dazu auf klimafreundliche Weise. Bundesweit sind lediglich zwei Stunden Notstromversorgung per Batterie als Standard vereinbart worden. Nach den Erfahrungen der jüngsten Naturkatastrophen hatte Brandenburg beschlossen, hier nachzubessern. Bekanntlich war im Süden des Landes beim Orkan Kyrill im Januar 2007 der Strom teilweise bis zu zwei Tage ausgefallen. Beim „Münsterländer Schneechaos“ im Jahr 2005 waren einige Gemeinden sogar bis zu vier Tage ohne Strom.

Ein Ausfall der Kommunikation von Polizei, Feuerwehr und Hilfsdiensten hätte für die innere Sicherheit verheerende Auswirkungen. Denn bald wird ganz Deutschland komplett den sogenannten BOS-Funk nutzen (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben). Bislang hatte jede Behörde ein eigenes Netz, Ausfälle konnten leicht kompensiert werden. Ein Stromausfall beim BOS hätte „eine ganz andere Brisanz“, sagte der Digitalfunk-Fachmann der Polizei. Die Hälfte der Kosten des Brandenburger Projektes übernimmt das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur. Die Brennstoffzellenbranche sieht darin ein „weltweites Referenzprojekt“.

In Berlin wird es keine Brennstoffzellen geben. Nach Angaben des Polizeipräsidiums sollen bei einem länger anhaltenden Stromausfall mobile Notstrom-Dieselgeneratoren angeschlossen werden. Dazu allerdings ist Personal erforderlich, heißt es in Brandenburg, „und das wird im Katastrophenfall an anderer Stelle gebraucht“. Die Berliner Polizei argumentiert, dass es in der Hauptstadt bislang noch „keinen mehrstündigen Ausfall der Energieversorgung“ an einem der 48 Digitalfunkmasten gab. Dennoch soll die analoge Technik als „Rückfallebene“ bis auf Weiteres erhalten bleiben. Größere Probleme bei der seit vielen Jahren laufenden Einführung des Digitalfunks habe es noch nicht gegeben, hieß es– unvergessen ist allerdings die mehrstündige Störung ausgerechnet am Abend des 1. Mai 2012 in Kreuzberg. Weiter teilt das Präsidium mit, das Netz werde kontinuierlich verbessert. Jörn Hasselmann

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