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Berlin: Brutale Angriffe auf Partnerinnen Zwei Männer nach Gewalttaten vor Gericht

Der eine schlug mit einem Ziegelstein zu, der andere mit einem Beil: In zwei Prozessen geht es seit gestern vor dem Landgericht um brutale Gewalt in der Partnerschaft. Die Aussagen von Jörg R.

Der eine schlug mit einem Ziegelstein zu, der andere mit einem Beil: In zwei Prozessen geht es seit gestern vor dem Landgericht um brutale Gewalt in der Partnerschaft. Die Aussagen von Jörg R. (24) und Peter F. (69) wiesen viele Parallelen auf. Sie sprachen von Liebe zu der Frau, die sie attackiert hatten, einer spontanen Tat im Streit und einem Schlagwerkzeug, das sich zufällig in der Nähe befunden habe.

Mit Beleidigungen begann nach der Version des 24-jährigen Jörg R. der Morgen, der für seine neun Jahre ältere Freundin Jutta D. vor einem halben Jahr tödlich endete. „Sie ist schon schlecht gelaunt aufgestanden“, meinte der Gelegenheitsarbeiter. Als er nach dem Frühstück im Wohnzimmer der gemeinsamen Wohnung in Reinickendorf vor dem Fernseher saß, habe sie ihn als „dämlich“ beschimpft. „Dann kam sie wie eine Furie auf mich zu.“ Jörg R. will aus Angst nach einem Beutel gegriffen haben, der neben ihm stand. „Um mich zu wehren“, beteuerte er. Er habe nicht gewusst, dass sich darin der Ziegelstein befand. Den Stein hatte sich Jutta D. angeblich zum Schutz vor ihrem Exmann besorgt. R. sagte, er habe die Frau, mit der er zwei Jahre zusammen war, geliebt.

Der Rentner Peter F. aus Friedrichshain sagte seinen Richtern ganz klar: „Meine Frau hat mir zu Recht Vorwürfe gemacht.“ Er hatte 100 Euro aus der Haushaltskasse stibitzt und an Spielautomaten verjubelt. Dem Paar stand eine Woche ohne Geld bevor. Als es am Vormittag des 23. April zum Streit kam, sei ihm gewesen, „als ob jemand den Schalter umlegt“. Er habe das Beil genommen, mit dem er angeblich eine Tür reparieren wollte. „Als sich meine Frau bückte, schlug ich zu.“ Drei Hiebe mit der scharfen Beilseite trafen die 73-Jährige und verletzten sie schwer. Ihr Mann überließ sie zunächst ihrem Schicksal und ging in eine Kneipe. Zwei Stunden später alarmierte er die Feuerwehr. „Wir waren 40 Jahre verheiratet, ich wollte das nicht“, sagte der Rentner. In beiden Prozessen könnte es in der nächsten Woche zum Urteil kommen. K. G.

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