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Bunte Botschafter. Die Buddy-Bären gehen wieder auf Reisen im Dienst der Sympathiewerbung für Berlin. Bis einschließlich Montag sind die Wappentiere noch am Kurfürstendamm zu sehen, dann starten sie nach Malaysia.

© Mike Wolff

Abschied vom Ku'damm: Buddy-Bären gehen wieder auf Weltreise

Ihr friedlicher Aufmarsch war schon in 22 Städten auf allen Kontinenten zu sehen. 140 Buddy-Bären verlassen den Ku’damm und setzen ihre Welttournee als Botschafter Berlins fort. Ihr nächstes Ziel ist Malaysia.

Rund drei Monate waren die 140 Weltenbummler auf dem Ku’damm zu Gast – füllige Gestalten mit einer optimistisch-fröhlichen Ausstrahlung, obwohl sie laut Brehms Tierleben eher durch brummige Äußerungen auf sich aufmerksam machen. Einige standen Kopf, andere spielten „Tatzen hoch!“ – und tausende Berliner oder Touristen ließen sich mit ihnen fotografieren, am besten eng angeschmiegt, um ein bisschen vom Glanz der ostereierbunt bemalten Stars abzubekommen. Nun aber verlassen die Buddy-Bären wieder ihren vorübergehenden Versammlungsort an der Ecke Kurfürstendamm/Knesebeckstraße in ihrer Heimatstadt Berlin und ziehen weiter – diesmal nach Kuala Lumpur, der Hauptstadt Malaysias. Am Montag beginnt die große Reise.

Zum 125-jährigen Bestehen des Kurfürstendamms war das offiziell „United Buddy Bears“ genannte Bärenvölkchen mal wieder nach Berlin zurückgekommen, wo ihr Prototyp am 20. Juni 2001 vor dem KaDeWe erstmals öffentlich vorgestellt worden war. Seither touren die lebensgroßen, aus glasfaserverstärktem Kunststoff gefertigten, etwa 50 Kilo schweren Wappentiere Berlins als Sympathieträger der Hauptstadt und Botschafter für Toleranz und Völkerverständigung um die Welt. Jeder repräsentiert ein Land der Vereinten Nationen (UN) und wurde von einem Künstler des jeweiligen Landes farblich gestaltet.

Ihr friedlicher Aufmarsch war schon in 22 Städten auf allen Kontinenten zu sehen, in Wien, Helsinki und Warschau, in Buenos Aires, Jerusalem und selbst in Pjöngjang in Nordkorea. Doch anlässlich des Ku’damm-Jubiläums wünschte sich der Bezirk Charlottenburg/Wilmersdorf ihr Comeback, zumal die Buddys nach Knuts Ableben im Zoo wieder die alleinige Generalvertretung für Berlins knuddelige Bärenmarke haben. „Wir hätten ihnen gerne weiter Platz geboten“, sagt der Wirtschaftsstadtrat des Bezirks, Marc Schulte (SPD). „Es war schön, dass sie zu einer Stippvisite zurückgekehrt sind.“

Durch den Verkauf von Fanartikeln wie Minibären und Spenden wurden seit Juni rund 15 000 Euro eingenommen. Das Geld kommt nun dem Kinderhilfswerk „Arche“ in Wedding zugute, denn Charity ist ein weiteres Ziel des künstlerischen Bärenprojektes. Dafür werden ein oder zwei Meter hohe Buddys auch einzeln versteigert oder an Liebhaber verkauft, von Künstlern nach individuellen Wünschen bemalt und zum Vorzugspreis abgegeben – vorausgesetzt, der Käufer überweist neben dem Preis eine Spende an eine Kinderhilfsorganisation. Unterm Strich kamen dadurch bislang nach Angaben der Veranstalter, der Buddy Bär Berlin GmbH, 1 723 000 Euro zusammen.

Erfunden und entwickelt wurde die Pop-Art-Variante des Berliner Wappentieres von Eva und Klaus Herlitz sowie dem österreichischen Künstler Roman Strobel. Nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand des Herlitz-Büroartikelkonzerns baute Klaus Herlitz die Buddy Bär GmbH auf, ein anfangs belächeltes, aber bald toperfolgreiches Geschäft für einen guten Zweck. Alles begann mit 120 Bären, die plötzlich an verschiedensten Orten in der City erschienen. Danach wurde die United Buddy Bears-Welttournee gestartet.

Einer allerdings bleibt noch ein wenig länger daheim, wenn die anderen nach Asien losziehen: Es ist der Kurfürstendammbär, der etwas abseits alleine an der Schlüterstraße steht. Erst im November soll er nach Malaysia folgen. Schließlich halten gute Freunde zueinander – und Buddy bedeutet auf Englisch Kumpel.

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