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Konrad Schaller und Anne Zeng vom Ossietzky-Gymnasium haben den ersten Preis in der Kategorie "Unterricht innovativ" bekommen.

© privat

Bundesweiter Wettbewerb: Berliner Pädagogen mit Deutschem Lehrkräftepreis ausgezeichnet

Beim Lehrkräftepreis sind mehrere Auszeichnungen nach Berlin gegangen: Geehrt wurden ein Berufsorientierungsprojekt und zwei „vorbildliche Schulleitungen“.

Christiane Wagner hatte einige Zeit in der Berliner Senatsbildungsverwaltung gearbeitet, zuständig für die Fachaufsicht Deutsch, aber dabei sie vermisste den Schulalltag, jene Atmosphäre, die sie als Lehrerin am Rosa-Luxemburg-Gymnasium erlebt hatte. Also kehrte sie im September 2020 in den vertrauten Alltag zurück und übernahm die Leitung des Droste-Hülshoff-Gymnasiums in Zehlendorf.

Der Wechsel zahlte sich in besonderer Weise aus. Christiane Wagner, die Pädagogin für Deutsch und Philosophie, hat im bundesweiten Wettbewerb „Deutscher Lehrkräftepreis“ in der Kategorie „Vorbildliche Schulleitung“ den dritten Preis erhalten.

Vorgeschlagen hatte sie ihr Kollegium, und Christiane Wagner „ist über den Preis unglaublich überrascht“. Aber eigentlich, sagt sie, „gehört dieser Preis dem ganzen Team, denn ohne das Team geht es nicht.“

Dieses Team, schreibt die Jury des „Lehrkräftepreises“, schätze an der Schulleiterin „die stetige Weiterentwicklung der Schule, die alte Strukturen anfasst, aber liebgewonnene Traditionen achtet. Sie nimmt die Lehrkräfte mit in neue Verantwortlichkeiten und setzt durch kluge Stundenplan-Verteilungen Schwerpunkte zugunsten der Lernenden. Unterschiedliche Wahrnehmungen und Herangehensweisen werden in gegenseitiger Wertschätzung akzeptiert.“

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Aber es gehen noch weitere Preise nach Berlin. In der Kategorie „Unterricht innovativ“ haben zahlreiche durch die Corona-Pandemie besonders geforderte Lehrer aus ganz Deutschland innovative und fächerübergreifende Unterrichtsprojekte für den Wettbewerb eingereicht.

„Unterricht innovativ“-Preis geht nach Pankow

Den ersten Preis in dieser Kategorie erhielten Konrad Schaller und Anne Zeng vom Carl-von-Ossietzky-Gymnasium in Pankow für das Projekt „Digitale Berufsorientierung“.

Die Jury befand: „Die in den Wochen der durch den Lockdown bedingten Schulschließung entwickelten digitalen Umsetzungen für die Kurs-Inhalte von ,Studium & Beruf‘ zeichnen sich durch eine hohe Schülerinnen- und Schüler-Aktivierung aus und zeigen die diversen Möglichkeiten digitaler Bildung und Zukunftsorientierung. Entstanden sind ein ,Berufeblog‘ mit Interviews von Expertinnen und Experten, der Podcast ,Ausbildungsberuf‘, Lernspiele zum Studien-ABC oder die Online-Veranstaltung ,Schüler und Schülerinnen fragen Studierende‘.“

Auszeichnung für Schulleitung in Mitte

Den „Sonderpreis Europa“ in der Kategorie „Vorbildliche Schulleitung“ erhielt Pantelis Pavlakidis mit seinem Team Menel Amamou, Fenna Eilers und Rebecca Ludewig von der Quinoa-Schule in Mitte.

Die Jury schreibt dazu: „Die Schulleitung manövriert laut Kollegium das Team souverän durch die Herausforderungen des Schulalltags in der Krise – mit Herz, Mut und Sachverstand. Sie halte den Rücken frei, habe immer ein offenes Ohr, lasse Raum für Ideen und treibe Innovationen voran. Die Schulleitung sei visionär, mutig und empathisch. Unter dem Titel ,Personalisiertes Lernen mit digitalen Medien‘ nimmt die Schule am EU-Programm Erasmus+ teil. Es bietet die Chance, von erfolgreichen europäischen Bildungssystemen zu lernen.“

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Die Preisverleihung ist am Montag digital ausgestrahlt worden, sie fand in einem Tagungs- und Kongresszentrum am Pariser Platz statt. Mehr als 5200 Pädagogen und Schüler haben sich an dem Wettbewerb beteiligt, dessen Träger die Heraeus Bildungsstiftung sowie der Deutsche Philologenverband sind.

Christiane Wagner vom Droste-Hülshoff-Gymnasium in Zehlendorf hat in der Kategorie „Vorbildliche Schulleitung“ den dritten Preis erhalten.
Christiane Wagner vom Droste-Hülshoff-Gymnasium in Zehlendorf hat in der Kategorie „Vorbildliche Schulleitung“ den dritten Preis erhalten.

© Konvex-Fotografie/Promo

Christiane Wagner kann seit diesem Schuljahr wieder unterrichten, vier Stunden pro Woche Philosophie. Zuvor war sie wegen Corona vom Unterricht freigestellt. „Bei einem Wechsel der Schulleitung ist es wichtig, die Balance zwischen Traditionen und neuen Ideen hinzubekommen“, sagt sie. „Wichtig sind auch Gesprächsformen für die Schülerschaft, es geht um die Fragen: Wie wollen wir leben? Welche Werte sind uns wichtig?“

Kreativität ist für Christiane Wagner ein Schlüsselwort. „Wir wollen die digitale Welt, in der die Schüler unterwegs sind, für musische Themen und Theaterformen öffnen.“ Die Schüler sollen etwas ausprobieren dürfen, sie sollen sich selber entdecken und eigene Ausdrucksformen finden.

Dieser Anspruch, sagt Christiane Wagner, begrenze sich nicht bloß auf musische Fächer oder Theaterspielen. „Wir haben schon in den naturwissenschaftlichen Fächern darüber geredet.“ Bildung koste sehr viel Zeit, aber die Ressourcen dafür seien knapp. Aber diese Ressourcen will sie so optimal wie möglich einsetzen.

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