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BVG: Verdi: Streik könnte länger dauern

Mindestens bis kommenden Freitag müssen die Berliner mit Streik rechnen. Verdi wirft dem Senat indes vor, sich nicht zu bewegen. Wenn kein neues Angebot vorgelegt wird, dann müssten die Berliner sogar über Ostern auf den Nahverkehr verzichten, so ein Verdi-Sprecher.

Verdi will den Streik bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) notfalls über das kommende Wochenende hinaus verlängern. Ursprünglich war der kommende Freitag als letzter Streiktag geplant. Jetzt könnte der Arbeitskampf sogar bis Ostern andauern. Sollten die Arbeitgeber kein neues verhandelbares Angebot im Tarifkonflikt vorlegen, wird der öffentliche Nahverkehr ohne Unterbrechung bestreikt werden.

Unter den Streikenden ist die Stimmung gut. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi widerspricht den Berliner Verkehrsbetrieben, dass die Streikfront bröckele. Der Verhandlungsführer Frank Bäsler dazu: "Ich habe keine Ahnung woher die BVG diese Informationen her haben will. Solange wie es dauern muss, werden wir streiken. Wir werden zum Arbeitskampf gezwungen." Die Moral unter den Streikenden sei gut und es gebe keine Anzeichen, ohne ein neues Verhandlungsangebot des Arbeitgebers den Streik zu beenden. Bäsler besucht unentwegt Betriebstreffen, die während des Streikes abgehalten werden und weiß demnach, wovon er spricht.

Die Berliner sollen ihren Unmut an den Senat richten

Die  Berliner sollten ihren Unmut gegenüber dem Berliner Senat äußern. Dieser sei für diesen Streik verantwortlich. Die Arbeitnehmer fordern für alle 11.500 Beschäftigen eine 12-prozentige Einkommensverbesserung oder Lohnerhöhung um mindestens 200 Euro. "Es ist uns klar, dass dies nicht das Ergebnis sein kann. Aber ohne eine Forderung, gibt es keine Verhandlung," sagt Bäsler. Um den Arbeitskampf zu beenden, müsste zunächst der Kommunale Arbeitgeberverband (KAV) ein neues Angebot machen. Die Berliner Verkehrsbetriebe haben keine Verhandlungsmacht. Bei Verdi ging bislang kein neues Angebot von der BVG ein.

Der KAV appellierte an die Gewerkschaft, den Streik zu beenden: "Verdi hat jetzt seine Kraft unter Beweis gestellt," sagt Claudia Pfeiffer Verhandlungsführerin des KAV. Es sei an der Zeit, wieder miteinander zu reden, sagte Pfeiffer. Auch der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hatte am Vortag die Tarifpartner zur Rückkehr an den Verhandlungstisch aufgefordert. Die Arbeitgeber haben ein erstes Angebot von bis zu sechs Prozent mehr Gehalt bis 2010 vorgelegt. Das käme nur den rund 1150 Neubeschäftigten zugute. Bei den Mitarbeitern mit alten Verträgen sollen Erhöhungen weitgehend verrechnet werden. Der genaue Umfang ist aber noch unklar.

Die BVG könne innerhalb weniger Stunden wieder ans Netz gehen

Der von der Lokführergewerkschaft GDL für Montag angekündigte Streik der Berliner S-Bahnen hat aber keine Auswirkungen auf den Ausstand. "Das sind zwei getrennte Tarifkonflikte", sagte Bäsler. Es sei sicherlich eine noch schwierigere Situation für die Berliner. Bei einem neuen Angebot der Arbeitgeber könne die BVG innerhalb weniger Stunden wieder ans Netz gehen, betonte Bäsler.

(zusammen mit ddp und dpa)

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