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Das geplante Riesenrad am Zoo.

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Campus statt Vergnügen: Senat macht Pläne für Riesenrad-Grundstück

Das Grundstück am Zoologischen Garten, auf dem ein Riesenrad gebaut werden sollte, könnte nach dem Scheitern des Projekts von der Technischen Universität Berlin genutzt werden.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Der „Campus Charlottenburg“ ließe sich so erweitern. „Zum Beispiel mit einem Tagungshotel, studentischem Wohnen oder Ansiedlungsmöglichkeiten von wissenschaftsnahen Firmen und wissenschaftlichen Institutionen“, steht in der Antwort des Senats auf eine Anfrage der Grünen. Die Busendhaltestelle der BVG müsste dann verlagert werden.

Damit greift die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung einen Ideenwettbewerb für das Gelände nördlich der Hertzallee, zwischen S-Bahn und Fasanenstraße, auf. Ein innerstädtisches Filetstück, das im August 2006 von der Great Berlin Wheel GmbH & Co. KG gekauft wurde, um dort ein 175 Meter hohes Aussichtsrad zu bauen, das spätestens Ende Oktober 2011 fertig sein sollte. Der Fonds, aus dem die Attraktion in der City-West finanziert werden sollte, ging aber pleite. Nicht einmal eine Baugrube wurde ausgehoben. Ab 1. August dieses Jahres, so wurde es vertraglich vereinbart, kann der Senat den Verkauf der Immobilie rückgängig machen. Dies wurde der erfolglosen Riesenrad-Projektgesellschaft bereits angedroht, teilte Finanz-Staatssekretärin Margaretha Sudhof in der Antwort auf die Parlamentsanfrage mit.

Nach dem Rückkauf des 1,3 Hektar großen Areals will der Senat den zuständigen Bezirk Mitte bei der Aufstellung eines neuen Bebauungsplans unterstützen. Mit dem Ziel, das Grundstück der Technischen Universität zugute kommen zu lassen. Die rot-grüne Mehrheit in Charlottenburg-Wilmersdorf befürwortet die Pläne für eine Erweiterung des Hochschul-Standorts ebenso wie Grüne und Linke im Landesparlament. „Der Senat sollte dringend Gespräche mit den angrenzenden Universitäten aufnehmen“, forderte die Grünen-Abgeordnete Antje Kapek. Die TU Berlin könne das Grundstück sogar erwerben, sagte die Stadtentwicklungsexpertin der Linken, Katrin Lompscher. In den Koalitionsfraktionen SPD und CDU hält man sich noch bedeckt und es wird bedauert, dass am Bahnhof Zoo kein schönes Riesenrad entsteht. Angeblich soll es auch private Investoren geben, die an der Immobilie interessiert sind, um ein Hotel zu bauen.

Eine Hochhausbebauung sei aber nicht vorgesehen, teilte der Senat jetzt mit. Eine Erweiterung des Zoologischen Gartens ist ebenfalls nicht geplant. Auf dem Gelände stand ehemals der Wirtschaftshof des Zoos.

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