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Berlin: Charité: Streik in dreiWochen möglich

Verdi berät am Dienstag Ärzte hegen Sympathie

In der Charité könnte in drei Wochen ein unbefristeter Streik beginnen. Wie berichtet, droht an dem Universitätsklinikum der Ausstand, weil die Gewerkschaft Verdi und der CharitéVorstand die Tarifverhandlungen am Donnerstag ergebnislos abgebrochen haben. Am Dienstag tagt die Verdi-Tarifkommission. Sollte diese einen Streik empfehlen, benötige man rund drei Wochen für die Urabstimmung unter den Gewerkschaftsmitgliedern der Charité, sagt Verdi-Verhandlungsführerin Heike Spies.

So ein Arbeitskampf richte sich aber nicht gegen die Patienten, betont Spies – auch wenn diese mit längeren Wartezeiten oder einer Verlegung von planbaren Operationsterminen rechnen müssten. „Die Notversorgung von Kranken – dazu gehört auch der Betrieb von Intensivstationen – wird nicht beeinträchtigt.“ Die Aktionen sollen vor allem dem Arbeitgeber finanziell schaden. So sei auch vorstellbar, die Verwaltung zu bestreiken, damit zum Beispiel keine Rechnungen an die Krankenkassen für behandelte Versicherte verschickt werden können.

Auch die Ärzte hegten Sympathie für einen Streik, sagt Olaf Guckelberger von der Ärzte-Initiative der Charité. Doch gehe es seinen Kollegen nicht um eine Übernahme des Tarifes für den Öffentlichen Dienst als vielmehr um bessere Arbeitsbedingungen. Dazu gehöre, dass jede Stunde, die ein Arzt arbeite, auch bezahlt werde. Derzeit leisten die rund 2200 Charité-Ärzte nach Berechnungen der Ärzteinitiative jährlich 85 000 unbezahlte Überstunden. Wegen der unterschiedlichen Ziele werde die Ärzteinitiative – trotz der Sympathie – auch nicht an der Demonstration teilnehmen, zu der Verdi die 15 000 Charité-Beschäftigten für morgen aufgerufen hat. I.B.

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