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Umweltzone: City-Verbot für jeden zweiten Handwerker?

Einem Bericht der "Berliner Zeitung" zufolge sind von den geplanten Fahrverboten bei Einrichtung einer so genannten Umweltzone weitaus mehr Handwerker betroffen als zunächst erwartet.

Berlin - Die Fahrverbote ab 1. Januar 2008 in der so genannten Umweltzone führen laut Berliner Handwerkskammer dazu, dass knapp die Hälfte der Betriebe nicht mehr in die City fahren darf. Das berichtet die "Berliner Zeitung". Ab 2010, wenn die Bedingungen verschärft werden, dürften sogar 95 Prozent der Handwerker-Fahrzeuge nicht mehr in die City, wie aus einer Befragung der Handwerkskammer Berlin (HWK) bei ihren Mitgliedsbetrieben hervor gehe. Rund 33.000 Handwerksbetriebe mit insgesamt mehr als 190.000 Beschäftigten seien befragt worden, rund 4.000 hätten geantwortet.

Im Durchschnitt besitzt ein Handwerksbetrieb demnach 2,7 Transporter oder Lkw. Nur fünf Prozent der Unternehmen haben Fahrzeuge, die den Anforderungen der Umweltzone voll gerecht werden. "Vor diesem Hintergrund ist das geplante Fahrverbot ein harter und teilweise existenzbedrohender Schlag für das Handwerk in Berlin", sagte Stephan Schwarz, Präsident der Handwerkskammer.

Er fordert praxisnahe und unbürokratische Lösungen. Statt Einzelausnahmen, wie vom Senat vorgesehen, müsse es Listen von Lkw geben, die mit vertretbarem Kostenaufwand mit Dieselrußfiltern nachgerüstet werden können. Für die anderen solle es eine Ausnahme geben, bis die Nachrüstung möglich sei. Derzeit gebe es nur für 20 bis 30 Prozent der Lkw Filter. Über 40 Prozent der Betriebe seien bereit, ihre Fahrzeuge nachzurüsten. (tso/ddp)

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