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Die Berliner Feuerwehr hat alle Hände voll zu tun mit ihren Rettungsringen wie diesem an der Moltkebrücke.

© Rainer Jensen/dpa

Da Vinci-Code in Berlin: 327 Ringe, die Leben retten

Was denken Sie, wie viele der 327 Rettungsringe an Berliner Brücken werden jährlich geklaut? Stefan Jacobs verrät's Ihnen und versucht sich nicht nur an der Quadratur des (geklauten) Rettungsrings, sondern bringt auch noch Da Vinci ins Spiel.

Der Herr der Ringe harrt der Dinge. Aber wir widmen uns den Leuten, die nicht ganz rundlaufen. Was also tun die? Sie klauen Rettungsringe. 327 Stück gibt es theoretisch in Berlin, von der Abtei- bis zur Zossener Brücke. Wir erfahren das dank einer Anfrage des Ex-Piraten (Welche andere Partei sollte nach Rettungsringen fragen?) Christopher Lauer. Der ist Spezialist für Wellenschlag, aber hat auch Tiefgang, was ihm insbesondere in der Leichtmatrosenfraktion Oberwasser verschafft. Aber wir tauch… – pardon, wir schweifen ab.

Zurück zu den Ringen. Schätzfrage für Partyabende: Wie viele der 327 Rettungsringe werden jährlich geklaut? Sind es

a) 32

b) 327

c) 400?

Die Auflösung gibt es gleich, aber vorher verabschieden wir uns kurz in die Werbung. Und zwar Werbung für die Berliner Verwaltung, namentlich die Feuerwehr: „Es wurden alle entwendeten Rettungsringe erneuert“ – und zwar „umgehend“, teilt die Innenverwaltung auf Lauers Frage mit. Denkt man gar nicht, wo es doch sonst eher von mittelfristigen Evaluationsmonitoringmasterplänen mit präventiven und innovativen strategischen Ansätzen wimmelt, während draußen alles den Bach runtergeht oder in verstopften Schulklos stecken bleibt.

Jetzt die Auflösung: Es sind 400 Ringe im Gesamtwert von 16.000 Euro. Es werden also mehr geklaut, als es gibt, gewissermaßen. Verrückt! Und wer hat’s erfunden? Leonardo da Vinci, sagt Wikipedia. Also – den Rettungsring. Hätte er das Diebstahlproblem vor 500 Jahren schon geahnt, hätte er es sicher gleich mit gelöst. Die Quadratur des Kreises. Unlösbar; wir warten also weiter.

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