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Berlin: Das passt uns

Die meisten Menschen mit deutschem Pass haben ihn von Geburt an, weil ihre Eltern schon einen hatten, sie müssen darüber nicht nachdenken, sich dafür nicht anstrengen. Andere Menschen beantragen diesen Pass, das kostet sie Zeit und Geld, sie müssen sich erklären und für akzeptabel gehalten werden.

Die meisten Menschen mit deutschem Pass haben ihn von Geburt an, weil ihre Eltern schon einen hatten, sie müssen darüber nicht nachdenken, sich dafür nicht anstrengen. Andere Menschen beantragen diesen Pass, das kostet sie Zeit und Geld, sie müssen sich erklären und für akzeptabel gehalten werden. Und sie müssen ihren alten Pass abgeben. Das Dokument, das bis dahin Teil ihrer Identität war, eintauschen gegen ein anderes. Was für ein Schritt! Was für ein Bekenntnis zu Deutschland! Vergleichbares hat doch von uns Alteingesessenen nur selten einer gemacht. Von uns, die wir uns als vergreisende Kinderfeinde wahrnehmen, leidend unter Benzinpreisrekord, Massenarbeitslosigkeit, Pisa-Desaster, Fußballmisere und Werteverfall. Und trotzdem wollen die Migranten zu uns gehören. Wir sollten dieses Entgegenkommen als Geschenk betrachten und uns dafür ruhig mal bedanken. Bei den Einbürgerungszeremonien wäre dazu Gelegenheit. Dort bleiben die Neudeutschen aber leider meistens unter sich.

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