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Berlin: Dauerstreit Schönwalder Allee: Bei der Straßenbreite redet jetzt Brüssel mit

Die Grünen witterten ein Komplott. Weil westlich der Schönwalder Allee zahlreiche Bäume mit roten Punkten markiert sind, befürchteten sie eine illegale Rodung für die geplante Verbreiterung des 300 Meter langen Endstücks der Waldstraße vor der Landesgrenze.

Die Grünen witterten ein Komplott. Weil westlich der Schönwalder Allee zahlreiche Bäume mit roten Punkten markiert sind, befürchteten sie eine illegale Rodung für die geplante Verbreiterung des 300 Meter langen Endstücks der Waldstraße vor der Landesgrenze. "Wir haben die Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz alarmiert, erklärte Ernst John vor der Bezirksverordnetenversammlung. "Sowie dem ersten Baum ein Ästlein gekrümmt wird, werden die beim Verwaltungsgericht vorstellig werden." Die Forstverwaltung gab indes Entwarnung. Bei den geplanten Fällungen handele sich um normale Pflege.

Während der Straßenausbau auf Brandenburger Seite fast abgeschlossen ist, liegt die Verbreiterung des nur einspurig im Gegenverkehr zu befahrenden Teilstücks auf Berliner Seite auf Eis. Denn ein Großteil des Waldgebietes wurde vom Senat als Flora-Fauna-Habitat-Schutzgebiet bei der EU angemeldet und genießt damit bis zu einer Entscheidung über die Aufnahme vorläufigen Veränderungsschutz. Damit liegt auch die Entscheidung über den Straßenausbau nicht mehr in Berliner, sondern in Brüsseler Hand. Ein 30 000 Mark teures Gutachten soll jetzt die neue Rechtslage klären.

Obwohl im Bezirkshaushalt eine Million Mark für die Verbreiterung vorgesehen ist, gibt es deshalb laut Baustadtrat Carsten Röding (CDU) bisher keine Bauplanungsunterlagen. Während die Schönwalder Allee als Umlandverbindung ursprünglich nach dem Ausbau der Niederneuendorfer Allee wieder geschlossen werden sollte, sind sich Christ- und Sozialdemokraten heute über die Offenhaltung einig. Neben den Grünen hat indessen auch die PDS Bedenken gegen einen Ausbau. Da schon jetzt die Begrenzung auf Tempo 30 kaum eingehalten werde, hätten die Haltebuchten im Engpass eine Bremsfunktion, so Karlheinz Zesch, der einen neuen Schleichweg zur Autobahn befürchtet. Während die SPD das Gutachten abwartet, machte die CDU-Mehrheit deutlich, dass sie die Verbreiterung will. Der Antrag der Grünen, die Planungen einzustellen und das Geld für andere Investitionen zu verwenden, wurde abgelehnt.

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