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Berlin: Der Mörder des Ladendetektives konnte in einem Hotel am Stuttgarter Platz festgenommen werden

Der Raubmord an dem Ladendetektiv Mirko P. (36) ist aufgeklärt.

Der Raubmord an dem Ladendetektiv Mirko P. (36) ist aufgeklärt. Gestern früh gegen 7 Uhr wurde ein 32-jähriger Este in einem Zimmer eines Hotels am Stuttgarter Platz in Charlottenburg von einem Sondereinsatzkommando (SEK) der Polizei aus dem Schlaf gerissen und festgenommen. Der Mann hat nach Auskunft der Polizei inzwischen ein Geständnis abgelegt.

Der Polizeipräsident hatte, wie berichtet, in diesem Fall für erfolgreiche Hinweise auf den Täter eine Belohnung von 10 000 Mark ausgesetzt. Insgesamt waren bei der Mordkommission rund 40 Hinweise eingegangen. Der entscheidende kam aber erst in der Nacht zu gestern - wenige Stunden vor der Festnahme des Täters.

Wie berichtet, hatte der Täter am Nachmittag des 27. Juli in einem Rossmann-Drogerie-Markt in Köpenick den Ladendetektiv getötet, als dieser die Personalien des Mannes aufnehmen wollte. Zuvor war dieser an der Kasse als Ladendieb gestellt worden. Der "Kunde" wollte das Geschäft mit ein Paar gestohlenen Strumpfhosen verlassen. Im Büro zog der Ladendieb plötzlich eine Pistole und schoss dem überraschten und wehrlosen Ladendetektiv aus geringer Entfernung in die Brust. Der Täter floh anschließend, warf die Tatwaffe unterwegs weg - die Pistole vom Kaliber neun Millimeter wurde später in der Umgebung der Drogerie gefunden - und zog sein weißes Oberhemd aus, das bei der Tat mit Blut beschmiert worden war. Mit nacktem Oberkörper rannte er vermutlich in eine Kleingartenkolonie und entkam zunächst.

Mit Hilfe eines Phantombilds versuchte die Polizei wenige Tage nach dem Raubmord, die Spur des Unbekannten aufzunehmen. Es gingen auch zahlreiche Informationen ein, aber erst der Hinweis eines Bekannten, dem sich der Täter offenbar anvertraut hatte, führte die Mordkommission auf die richtig Spur. Einzelheiten zu dem Hinweisgeber nannte die Polizei gestern zu dessen Schutz nicht.

In dem Hotel am Stuttgarter Platz hielt sich der 32-Jährige seit ungefähr einer Woche auf, war dort aber offenbar auch schon vor dem Raubmord abgestiegen. Der Este, dessen Namen die Mordkommission mit Eduard K. angab, hielt sich illegal in der Stadt auf. Als Tatmotiv nannte er gegenüber der Polizei, dass sein illegaler Aufenthalt nicht bekannt werden sollte, und er außerdem verhindern wollte, dass die Schusswaffe bei ihm entdeckt wurde.

Vor dem Ladendiebstahl und dem Mord an dem Detektiv hatte Eduard K. einen Bekannten in Köpenick besucht, bei dem er sich offenbar in der Vergangenheit öfter aufgehalten hat. Was ihn dann aber veranlasste, in dem Drogerie-Markt die Strumpfhosen zu stehlen, das ist noch nicht bekannt. Unklar ist auch noch, woher und zu welchem Zweck er die Schusswaffe bei sich hatte.

Es werde auch überprüft, ob der Mann möglicherweise noch andere Straftaten verübt habe, sagte ein Kriminalbeamter, der sich ausdrücklich bei der Bevölkerung für ihre rege Mithilfe bei der Fahndung nach dem Raubmörder bedankte. Diese habe es ermöglicht, diesen Fall in der relativ kurzen Zeit zu klären. Neben Raubmord werden dem 32-Jährigen illegaler Waffenbesitz, Ladendiebstahl und illegale Einreise vorgeworfen.

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