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Die ukrainische Schatztruhe: Charity-Event in Berlin zeigt Potenziale künstlerischen Austausches

Nachrichten vom Krieg bestimmen die Schlagzeilen über die Ukraine. Bei einer Veranstaltung in Grunewald stellen Künstler und Designer ihre Arbeiten vor.

Kunstwerke in leuchtenden Farben, bezaubernde Soul- und Folk-Musik, der Geruch von frischem Gras, der leckere Borschtsch: Wer das Pop-up-Charity-Event "Skrynya" in der Europäischen Akademie in Berlin-Grunewald besucht hat, hat eine Ukraine kennengelernt, die aus mehr als Krieg und Flucht besteht.

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Skrynya bedeutet auf Ukrainisch Schatztruhe. Und das stand sinnbildlich für die Veranstaltung am vergangenen Wochenende: Die Besucher hatten die Möglichkeit, die Schatztruhe der Ukraine zu öffnen und mehr über die Kultur des Landes und seine Menschen zu erfahren, die ihre Heimat auf ihre Weise schützen - mit Kunst, Bildung und sozialem Engagement.

Die Hauptbotschaft der Veranstaltung: Bei der Ukraine geht es nicht nur um die Schlagzeilen des Krieges, bei der Ukraine geht es um ihre Menschen. Davon gehen die Organisatorinnen Khrystyna Miftakhov, Jazgul Akylbek Kyzy und Ksenia Pitikar aus.

"Die Menschen in der Ukraine haben eine große Seele und sind bereit, sich freiwillig zu engagieren, zu unterstützen und zu helfen", sagen sie. "Es sind Menschen mit einem starken Wunsch nach Freiheit und dem Schutz vor Eingriffen in diese Freiheit. Sie bleiben kreativ, um ihre Kultur zu entwickeln und jedem Ukrainer zu helfen, die schrecklichen Kriegsmonate zu überwinden. Europa sollte sich nicht an den Krieg gewöhnen und ihn beenden."

Ein Pop-up-Markt für Mode-, Schmuck- und Wohndesigner, eine Kunstausstellung, Meisterkurse und mehr gehörten zum Programm. Alle Illustrationen, die für die Kommunikation verwendet wurden, stammen von Maria Ruban, einer Illustratorin aus Charkiw. Und auch bei der Veranstaltung waren viele Vertreter dieser Stadt mit verschiedenen Geschichten und Handwerken vertreten.

Design oder nicht sein? Auch ukrainische Modeerzeugnisse waren zu sehen.
Design oder nicht sein? Auch ukrainische Modeerzeugnisse waren zu sehen.

© Nataliia Senatorova

Jaroslav Raff, Andriy Medved und Diana Kiprach haben 2018 ihr Geschäft in Berlin eröffnet. Sie betreiben die Space Meduza Bar, die zu einem beliebten Kulturzentrum wurde, in dem sich ukrainische Menschen und ihre Unterstützer zu Hause fühlen.

Die Zwillingsbrüder Vyacheslav und Yury Medelian stehen wegen der Kampfkünste bereits seit drei Jahren mit Berlinern in Kontakt. Jetzt haben sie Kampfsportschulen in der Ukraine und in Deutschland - aber auch ihre eigene Marke für Sport- und Freizeitkleidung geschaffen.

Kampf als Kunst: die Zwillingsbrüder Vyacheslav und Yury Medelian.
Kampf als Kunst: die Zwillingsbrüder Vyacheslav und Yury Medelian.

© privat

Die ukrainische Malerin Anna Voda kam vor zwei Monaten nach Berlin. Am Wochenende präsentierte sie in einer Ausstellung mehrere großformatige Werke, die über die ukrainische Einheit in diesen Zeiten reflektieren. In ihren Werken kehrt sie oft zu ihren Kindheitserinnerungen voller Gemütlichkeit, Freude und Glück zurück.

Zwischen Krieg und Kindheitserinnerungen: die Malerin Anna Voda.
Zwischen Krieg und Kindheitserinnerungen: die Malerin Anna Voda.

© Oksana Meleshchenko

Victoria Lytvyn kommt aus Lutsk - sie und ihr Mann Roman hauchen toten Bäumen neues Leben ein. Nach zahlreichen historischen Expeditionen haben sie begonnen, Innenraum- und Straßendekorationen aus Holz anzufertigen, wobei sie Feuer und 3D-Technologien einsetzen.

Schönes aus Totholz: Victoria Lytvyn mit ihren Kunstwerken.
Schönes aus Totholz: Victoria Lytvyn mit ihren Kunstwerken.

© Oksana Meleshchenko

Insgesamt besuchten mehr als 1000 Menschen das Charity-Event in Grunewald. Jeder Teilnehmer spendete zehn Prozent des Erlöses an die offizielle Wohltätigkeitsstiftung der ukrainischen Regierung zur Bereitstellung medizinischer Hilfe. Für weitere Spenden wurde zusätzlich eine Spendenmöglichkeit über Gofundme eingerichtet.

Viele der ukrainischen Künstlerinnen und Künstler hatten nicht nur die Gelegenheit, ihre Werke den Deutschen vorzustellen, sondern auch Kontakte zu knüpfen, teils sogar geschäftliche.

"Hilfe für die Ukraine bedeutet nämlich nicht nur Spenden", betont Daria Voevoda, eine der Sprecherinnen der Veranstaltung und Projektleiterin der NGO "Spend with Ukraine". Diese Non-Profit-Organisation kuratiert ein Web-Plattform mit einer Liste von mehr als 170 Unternehmen mit ukrainischen Wurzeln.

Ukrainische Produkte und Dienstleistungen von Weltrang sollen hier ihre Kunden finden - und das könnte die Ukraine wirklich unterstützen. Die Zusammenarbeit von kreativen Marken aus verschiedenen Ländern soll alle Seiten stärker machen.

Oksana Meleshchenko

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