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Berlin: Die Wasserschutzpolizei kontrolliert an Havel und Müggelsee

Es ist schon ein merkwürdiges Bild: Die einen stehen dick eingemummelt am Strand, krempeln den Kragen hoch und stemmen sich gegen den Wind, die anderen streifen ihre Kleidung ab, schlüpfen in den Neoprenanzug und gehen raus aufs kalte Wasser. Der Herbst kommt und weht mit seinen Stürmen die Windsurfer an den Strand.

Es ist schon ein merkwürdiges Bild: Die einen stehen dick eingemummelt am Strand, krempeln den Kragen hoch und stemmen sich gegen den Wind, die anderen streifen ihre Kleidung ab, schlüpfen in den Neoprenanzug und gehen raus aufs kalte Wasser. Der Herbst kommt und weht mit seinen Stürmen die Windsurfer an den Strand. Wer mit Brett und Segel unterwegs ist, muss einen Schein besitzen, darauf wies die Wasserschutzpolizei jetzt hin. Die Beamten hatten erst kürzlich in einer Sonderaktion berlinweit Wassersportler auf Besitz des Führerscheins kontrolliert.

In Berlin und am Bodensee braucht man auch als Surfer den "Sportbootführerschein Binnen", auf den übrigen Binnengewässern reicht es aus, wenn man das Sportgerät beherrscht. Die Wasserschutzpolizisten waren zuletzt etwa am Müggelsee unterwegs. "Anlieger hatten sich bei uns beschwert, es gebe Surfer, die im jugendlichen Überschwang Motorboote in die Zange nehmen oder Segler nach den Vorfahrtsregeln zum Ausweichen zwingen", sagt Christian Krause, Bereichsleiter der Wasserschutzpolizei Wache vier. Das Resultat: 12 Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen wurden mangels Schein-Besitzes geschrieben. Auch am früheren klassischen West-"Surfspot" am Großen Fenster ging die Polizei jetzt verstärkt Streife. 61 Surfer wurden von Ende Juni bis Ende Juli überprüft, elf Anzeigen erteilt. "Für uns sind die Surfer kein Problem", berichtet der Leiter der Wache 3 an der Havel, Siegfried Feibicke, "bei uns sie so vernünftig, dass sie noch nicht mal in die Fahrrinne kreuzen."

Wie lang der Bremsweg eines Schubverbandes ist, was Betonnungen und Lichter bedeuten - all das lernt man für den Surfschein. Nach Angaben der "Windchiefs", einer Station mit Schulung und Verleih am Großen Fenster, muss ein Anfänger für Kurs, Praxisstunden, Theorie und Prüfungsgebühr rund 600 Mark zahlen. Wer den Sport nur ausprobieren möchte, darf unter Aufsicht auch ohne Schein aufs Wasser. Die Station an der Havel ist noch bis 3. Oktober geöffnet.

Unterdessen kritisieren auch Surflehrer die höchst umfänglichen und teils veralteten Fragestellungen, etwa dazu, dass man den Gabelbaum (zum Festhalten am Segel) angeblich mit einem Stoppersteg-Knoten am Mast befestigt. Heutzutage wirft auch keiner mehr sein Auto durchs Drehen einer Kurbel im Motorraum an.

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