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Berlin: Die Zeit läuft

Seien wir ehrlich: Sieben Minuten sind genug. Das Gesten- und Bewegungsrepertoire Knuts ist bei aller Schnuffigkeit nicht so reich, dass nach Ablauf dieser Zeit etwas ungesehen bliebe.

Seien wir ehrlich: Sieben Minuten sind genug. Das Gesten- und Bewegungsrepertoire Knuts ist bei aller Schnuffigkeit nicht so reich, dass nach Ablauf dieser Zeit etwas ungesehen bliebe. Niemand hätte gedacht, dass der Ruf des Ersten Kuscheltiers der Stadt bis zu den Äußeren Hebriden vordringen und den Besucherstrom weiter anschwellen lassen würde – deshalb musste der Zoo Regularien finden, die allen gerecht werden, egal, wie weit sie gereist sind.

Es ist ja nun leider auch so, dass ein lebender Jungbär eine Art Ablaufdatum trägt. Wer ihn jetzt nicht betrachtet, der findet ein Jahr später nur noch einen gewöhnlichen Halbstarken – das unterscheidet ihn von ähnlich umlagerten Sehenswürdigkeiten wie der Mona Lisa, die auch in hundert Jahren noch genauso aussehen wie heute.

Daraus folgt: Knut muss endlich von einem hochrangigen Künstler derart ikonisiert werden, dass er auch in Zukunft lange Besucherschlangen anzieht. Was Schemenhaftes von Gerhard Richter, ein surrealer Themenpark von Neo Rauch – in dieser Richtung. Bis dahin dürfen sich die Christos gern eine nette Verpackung für unseren Knut einfallen lassen.

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