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Der Vorsitzende des Verkehrsausschusses im Bundestag will, dass Tegel offen bleibt.

© Thilo Rückeis

Diskussion um Flughafen Berlin-Tegel: SPD-Bundespolitiker für Weiternutzung von Tegel

Erstmals mischt sich ein prominenter Bundespolitiker in die Debatte um die Zukunft des Flughafens Tegel ein. Der Vorsitzende des Verkehrsausschusses im Bundestag will TXL weiter nutzen.

Die Berliner CDU und FDP bekommen Unterstützung aus dem Bund, bei ihrem Anliegen den Flughafen Tegel offen zu halten. Erstmals hat sich ein einflussreicher SPD-Bundespolitiker für die Offenhaltung des Flughafens Berlin-Tegel ausgesprochen. Der Vorsitzende des Verkehrsausschusses des Bundestages, Martin Burkert, sagte der „Saarbrücker Zeitung“: „Ich wundere mich, dass man nicht ernsthaft darüber nachdenkt, die wenigen Regierungsflüge doch in Tegel zu belassen.“

Als Begründung nannte Burkert die lange Fahrstrecke aus der Berliner City zum neuen Airport in Schönefeld und die Staugefahr. „Wer den Weg kennt, muss sich fragen, ob die Kanzlerin oder andere Regierungsgäste dann ihre Termine immer noch rechtzeitig erreichen können.“

Der Tegel-Vorstoß der Berliner CDU kam relativ überraschend. Deren Fraktionschef im Abgeordnetenhaus, Florian Graf, hat sich dafür ausgesprochen, den Flughafen im Norden Berlins wenigstens für Regierungsflieger und Business-Jets offenzuhalten. Dagegen verwies Lütke Daldrup auf die Nachnutzung von Tegel, die Urban Tech Republik mit der Beuth Hochschule, was mit weiterem Flugbetrieb nicht vereinbar sei.

Martin Burkert verwies indes darauf, dass die neuen Gebäude für die Flugbereitschaft in Schönefeld über 80 Millionen Euro kosten und ohnehin bis zur Eröffnung nicht rechtzeitig fertig würden, so dass es eine Übergangslösung geben müsse, „die auch nicht billig ist“. Zudem wisse man jetzt, dass der neue Flughafen schon zu klein sei, wenn er eröffnet werde. „Es sind einige Erkenntnisse dazu gekommen“, sagte Burkert.

Auf den Einwand, dass dann die Nachnutzungspläne für Tegel, darunter Wohnungsbau, nicht komplett realisierbar seien, antwortete Burkert: „Es hat auch niemand etwas davon, wenn es künftig einen regen Hubschrauberverkehr quer über die Stadt geben muss“. Dass der neue Flughafens BER noch 2017 eröffnet werden könne, glaube er nach der letzten Besichtigung mit dem Verkehrsausschuss nicht, sagte Burkert. Er rechne für das zweite Quartal 2018 mit der Inbetriebnahme. Burkert: „Nur sollte das nicht wieder ein April-Scherz werden“. (Tsp)

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